Das
Opfer Helena |
Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 03.06.1964, 21.00-22.15 Uhr |
Regie:
Gerhard Klingenberg |
Dauer/
Bild:
75', s/w |
Inhalt |
Die nachgelassene
Zeugenaussage der berühmten Schönheit Helena beginnt mit der Erklärung,
dass ihr Gemahl Menelaos ab sofort keine Besuche bei Hofe mehr empfangen
werde und der trojanische Prinz Paris, der zum Diner erwartet wird, der
letzte Staatsgast sein soll. Der sittliche Ruf des lakedämonischen
Herrscherhauses war angeblich durch die Lebensfreude der schönen Königin
in Gefahr geraten. Doch Helena durchschaut das Manöver ihres Gemahls:
wenn er sie von der Welt und der männlichen Gesellschaft ausschließen
will, werde sie den jungen Trojaner Paris schon dazu überreden, sie zu
entführen. Und so hätten die Griechen endlich auch Gelegenheit für eine
Kriegserklärung an Ilion. Um eine solche Gemeinheit zu verhindern, soll
der schöne Paris Helena nicht nach Troja, sondern auf eine kleine
abgeschiedene Insel bringen, auf der die beiden ihre Liebe leben können
...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 22/1964, Seite 40 zur
Erstausstrahlung: "In der Form einer heiteren und charmanten Komödie
verbirgt der deutsche Autor ein böse Satire gegen die Eroberungs- und
Kriegssucht eitler 'Helden', die ihre Machtgelüste mit nationalen Gefühlen
bemänteln." |
Kritik |
Gong 25/1964, Seite 23: "[...]
Hörspielfreunde [...] wussten, welche sprachliche Brillanz sie auf dem
Bildschirm erwartete. Diese Sprache durch die bis in die letzte Schwingung
ausgefeilte Stimme der Hilde Krahl zu hören, musste auch im Fernsehen ein
Ohrenschmaus sein. Sie machte die unverfälschten Gefühle der Dame Helena
glaubhaft und wusste (hier merkte man die ehemalige Kabarettistin) jede
Pointe treffsicher zu setzen. Wenn sich neben ihr auch dem jungen Gottfried
Herbe alle Möglichkeiten boten, den Gesinnungswandel des Paris voll und ganz
auszuspielen und nicht nur ein schöner Prinz, sondern der dramaturgisch
geschickte Gegenpol der Krahl zu sein, so spürte man hier die sichere Hand
des Regisseurs Klingenberg: ein klassisches Liebespaar, wie man es sich
wünscht. Überrascht war auch der 'vorbelastete' Hörspielkenner über die gute
Lösung, die erzählende und agierende Helena eins werden zu lassen."
Hörzu 25/1964, Seite 63:" Hildesheimer liefert eine einschichtige Komödie,
an der alles aus zweiter und dritter Hand stammt: Thema, Stoff und Technik.
Dick aufgetragen wie das 'Opfer' auch die Inszenierung Gerhard Klingenbergs.
Die schöne Helena im Schaumbad - was für ein ungeheuer spaßiger Einfall!
Nur, wer soll das komisch finden? So nah - und heilig - ist dem
Millionenpublikum von heute die Antike nicht mehr, dass schrille
kulturhistorische Unstimmigkeiten wirken müssten. Der Lichtblick: Hilde
Krahl. Sie gab den Sätzen der unentwegt redenden Helena stellenweise so
etwas wie Gewicht." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Helena |
Hilde Krahl |
Menelaos |
Franz Kutschera |
Paris |
Gottfried Herbe |
Hermione |
Helga Zeckra |
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Fernsehspiel nach dem Bühnenstück von |
Wolfgang Hildesheimer |
Szenenbild |
Roman Weyl |
Regie |
Gerhard Klingenberg |
Eine
Sendung des |
ZDF |
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