Der
Gefangene der Botschaft |
Erstsendung (ARD/ RB):
Sonntag, 22.03.1964, 20.15-21.00 Uhr |
Regie:
Dr. Nicolas Gessner |
Dauer/
Bild:
47', s/w |
Inhalt |
Gläubige sibirische Bauern
flüchten in die amerikanische Botschaft in Moskau, um vor der Verfolgung
Schutz bei ihren Glaubensbrüdern zu suchen. Ihre Welt bricht zusammen,
als aus Gründen der hohen Diplomatie, aus politischer Rücksichtnahme
ihre berechtigten Forderungen nicht erfüllt werden. Der seit Jahren im
Asyl in der Botschaft lebende Erzbischof von Mohilew, der es nicht
ertragen kann, dass sein Recht auf Schutz für die gläubigen Landbewohner
nicht gelten soll, schließt sich dem Abtransport der Flüchtlinge an ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Am gleichen Tag auch von der
SRG und vom ORF ausgestrahlt. Wiederholt im BR-Abendprogramm in der Reihe
'Damals Tagesgespräch' am Donnerstag, 5. Mai 1983. Sehbeteiligung bei der
Erstausstrahlung: 57%, Zuschauerurteil: gut.
Gong 12/1964, Seite 26 zur Erstausstrahlung: "Original-Fernsehspiel nach
einer wahren Begebenheit. Der Schriftsteller schildert die
Gewissensentscheidung eines Bischofs, der um des Glaubens willen das
Schicksal von ausgelieferten Flüchtlingen teilt". |
Kritiken |
Gong 15/1964, Seite 23: "Ein
stark gekürztes Fernsehspiel von Edzard Schaper (statt 70 Minuten nur 45
Minuten), das den Fall Mindszenty aus Budapest in die Moskauer Botschaft der
USA verlegte und mit jenem Fall koppelte, der vor einiger Zeit durch die
Weltpresse ging: [...] Schaper gelang es nicht, über ein gutgemeintes
Traktat hinauszukommen und einen der beiden Fälle, die er nach unserer
Meinung ganz unglücklich miteinander vermischte, dramatisch im Sinn einer
überzeugenden Handlung zu machen. Klischeehafte Figuren, vom Erzbischof bis
zum letzten sibirischen Flüchtling, Dialoge, die nur selten Schapers
dichterische Potenz anklingen lassen, ein überhasteter Schluss, der nicht
überzeugt: [...]. Da Schaper sich von den starken Kürzungen nicht
distanziert hat, muss angenommen werden, dass er sich mit ihnen
identifizierte. Vielleicht wurde etwas gestrichen, das die einzelnen Figuren
deutlicher abgehoben hätte. Mathias Wieman kam mit diesem Erzbischof ebenso
wenig zurecht wie Willy Birgel als US-Botschafter. Wolfgang Reichmann als
Anführer der Flüchtlinge konnte sich nicht entfalten. Regisseur Niklaus
[sic!] Gessner gelang es nicht, aus der Vorlage mehr zu machen, als vom
Autor mitgegeben wurde. Ein Fiasko, das man schnell wieder vergessen sollte.
Gewissensentscheidungen sollten nicht so billig ans Fernsehpublikum
'verkauft' werden".
Hörzu 15/1964, Seite 87: "[...] Man muss Schaper bescheinigen, dass er es
mit seinem Christentum und seiner Humanitas ernst meint. Der Respekt vor ihm
und seinen Ideen mag die Bremer Dramaturgen bewogen haben, das Stück zu
produzieren. Wir bezweifeln, dass sie recht damit taten. Selten haben wir
ein Fernsehspiel erlebt, das mit allbekannten Tatsachen so willkürlich
umsprang wie dieses. [...] Der Zuschauer wurde durch diese Dinge, durch die
konstruierte Handlung, die sich dokumentarisch gab, aber vorn und hinten
nicht stimmte, durch den sentimentalen Schluss mehr verwirrt als ergriffen.
Hier wurde die dichterische Freiheit missbraucht". |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Erzbischof |
Mathias Wieman |
Botschafter |
Willy Birgel |
Erster Botschaftsrat |
Peter Arens |
Zweiter Botschaftsrat |
Robert Tessen |
Grigorij, ein Flüchtling |
Wolfgang Reichmann |
Miss Williams |
Anne-Marie Blanc |
Pater Ronald |
Wolfgang Stendar |
Oberst Duty, Militärattaché |
Alfred Schlageter |
Dr. Stevens, Botschaftsarzt |
Walter Kiesler |
Wassilij, Flüchtling |
Erwin Parker |
Timofeuj, Flüchtling |
Otto Mächtlinger |
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Fernsehspiel von |
Edzard Schaper |
Kamera |
Willy Tötheli |
Szenenbild |
Guy Dessauges |
Regie |
Dr.
Nicolas Gessner |
Eine
Produktion der |
Docmine
Productions
Condor-Film Zürich |
im Auftrag
von |
Radio
Bremen (RB) |
und |
SRG/ DRS |
sowie |
ORF |
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