Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1964

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Briefe eines toten Dichters

Erstsendung (ORF):
Freitag, 20.10.1964, 20.10-21.40 Uhr
Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 11.11.1964, 20.00-21.25 Uhr

 Regie:
Rudolph Cartier

Dauer/ Bild:
86'52'', s/w

Inhalt

Venedig um die Jahrhundertwende. In den halbleeren Sälen eines langsam verfallenden Palazzos leben die 90jährige Juliana Bordereau und ihre 40jährige Nichte Tina. Im Besitz der alten Dame befinden sich Liebesbriefe, die sie einst von dem berühmten Dichter Aspern erhalten hatte, Briefe, an denen nun ein britischer Verleger großes Interesse zeigt. Da sich Fräulein Bordereau trotz hohen Angebots weigert, die Briefe zu veräußern, mietet sich ein Freund des Verlegers, der Schriftsteller Paul Morrison, bei den beiden Frauen ein. Paul gewinnt Tinas Zuneigung, wird jedoch von deren Tante durchschaut. Nach dieser Enttäuschung stirbt die alte Dame an einem Herzanfall. Paul möchte Tina wegen der Briefe heiraten, verlässt sie aber, als diese gesteht, die wertvollen Schriftstücke verbrannt zu haben ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Kritiken
Gong 45/1964, Seite 44 zur deutschen Erstausstrahlung: "Rührselige Dramatisierung einer Novelle des amerikanischen Schriftstellers über das Schicksal zweier Frauen, die in Armut und Einsamkeit der Erinnerung an ihren verlorenen Geliebten leben".
Gong 48/1964, Seite 62: "[...] Behutsam hat Rudolph Cartier dieses psychologische Stück, dessen Grundmotiv die Liebe ist, inszeniert. Er mied die lauten Töne und er mied vor allem die Sentimentalität. Mit Einfühlungsvermögen waren Bühnenbild und Kostüme gewählt, die dem seelischen Zustand der Handelnden entsprachen und ihn widerspiegelten. Käthe Gold lieh ihre mädchenhafte Stimme der verblühten Tina. Verhalten im Schmerz wie im kurzen Glück, zeigte sie die reifste und eindringlichste Leistung des Ensembles".
Hörzu 48/1964, Seite 79: "Das Thema von der alten Jungfer und ihrer verschmähten Liebe zu einem Eindringling wurde in dieser Woche noch einmal aufgenommen und diesmal tragisch abgewandelt. 'Briefe eines toten Dichters' ist die Übersetzung eines Romans von Henry James ins Fernsehische. Sie lieferte drei Rollen, die psychologisch exakt und konsequent vorgezeichnet sind und die von Adrienne Gessner, Albert Lieven und vor allem Käthe Gold mit der gezügelten Intensität gespielt wurden, die der Bildschirm vom Schauspieler verlangt. Bei ihnen gab es nicht die handgreiflichen Effekte, die sich immer wieder vom Theater ins Studio verirren. Dafür setzte die Regie einen gefährlichen Anheizer der Stimmung ein, den sich das Fernsehen vom Film geholt hat: unterlegte Musik. Offenbachs Barkarole ist gefühlsstark, der Schluss des Stückes ist es ebenso - aber das Melodram aus beidem war sentimental. Schade."
Wissenswertes
Albert Lieven drehte in den 60ern mehrere Fernsehspiele für den ORF, darunter auch Geisterkomödie im Jahr 1965 oder Dynamit (1969).
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
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Juliana Bordereau Adrienne Gessner
Tina, ihre Nichte Käthe Gold
Isabella, Dienstmädchen Sonja Marell
Paul Morrison, Schriftsteller Albert Lieven
John Cumnor, Verleger Christian Moeller
Helene Prest Lotte Tobisch
Pasquale, Diener Peter Trost
Eine Stimme Fred Liewehr
Fernsehspiel von John O'Toole
Nach dem Roman 'The Aspern Papers' von Henry James
Kamera Ernst Huber
Werner Füssl
Klaus Matzka
Gerd Hoss
Bildschnitt Walter Sihorsch
Lichtgestaltung Erich Windisch
Ton Gerhard Boote
Technische Leitung Harald Vostrovsky
Studioassistenz Adolf Fanslau
Edith Ressel
Produktionsassistenz Franz Schafranek
Regieassistenz Grete Wawra
Masken Josefa Windisch
Kostüme Edith Almoslino
Szenenbild Gerhard Hruby
Produktion Erich Neuberg
Deutsche Fernsehfassung und Regie Rudolph Cartier
eine Produktion des ORF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 19.09.2015

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