Tartuffe |
Erstsendung (ARD/ HR):
Sonntag, 8. März 1964, 20.15 - 22.00 Uhr |
Regie:
Dr. Ulrich Lauterbach |
Dauer/
Bild:
ca. 105', s/w |
Inhalt
|
Tartuffe - zu deutsch
'Scheinheiliger' - hat sich im Haus des wohlhabenden Orgon eingenistet, der
seine frömmelnde Art sehr schätzt. Orgon und dessen Mutter Pernelle zeigen sich
taub für alle Warnungen der Familie vor dem falschen Biedermann - im Gegenteil,
der Hausherr ist fest entschlossen, seine Tochter Mariane mit dem zweifelhaften
Gast zu verheiraten. Tartuffe macht sich inzwischen an die Gemahlin seines
Gönners heran. Als Damis seinem Vater die Augen öffnen will, weist ihn dieser
aus dem Haus ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 10/1964, Seite 24 zur
Erstausstrahlung: "Molières Charakterkomödie (1668) zeichnet -
zeitgenössisch gemeint, aber überzeitlich gültig - Heuchelei und falsche
Tugendhaftigkeit mit Witz und satirischer Schärfe."
Weitere Versionen:
ZDF 1970,
ORF 1982. |
Kritik |
Gong 13/1964, Seite 10: "[...]
Graziös beschwingt, mit Spinettklängen eingestimmt, kam es in Ulrich
Lauterbachs lebendiger Bildregie auf den Bildschirm. Maßvoll stilisiert war
die Sprechweise, wie es die geschliffene Form in Vers und Reim verlangt.
Karl Paryla hatte die Händler-Schleimigkeit des kriecherischen Schmarotzers,
den Molière mit satirischer Schärfe dem Bewusstsein eingebrannt hat, ein
Glanzrolle, echt in Heuchelei und hechelnder Leidenschaft. Nobel Annemarie
Düringer als Frau Orgon, zungenflink Elisabeth Wiedemann als Zofe. Erwin
Linder freilich mochte man schon vom Typ her den blind-dümmlichen Orgon, bei
dem sich Tartuffe eingenistet hat, kaum glauben. Womit es natürlich mit der
psychologischen Wahrscheinlichkeit nicht eben zum besten bestellt war."
Hörzu 13/1964, Seite 87: "[...] Wer die Komödie ferngesehen hat, kann sich
nur ratlos fragen, was er unter einem Meisterwerk verstehen soll. Dies hier
war teils fad, teils unwahrscheinlich. Schuld war diese Aufführung der ARD.
Schuld war der großartige Komödiant Paryla, dem der Regisseur leider nicht
gesagt hatte, dass Tartuffe ein Lump von Format ist. So spielte Paryla einen
schmierigen kleinen Gauner - virtuos, aber falsch. Was im übrigen fehlte,
war die brennende Lust an der Sache, die Überzeugung, man spiele ein
hinreißendes Stück. Die Schauspieler glaubten nicht an Moliere." |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Madame Pernelle |
Trudik Daniel |
Orgon, ihr Sohn |
Erwin Linder |
Elmire, seine Frau |
Annemarie Düringer |
Damis, sein Sohn |
Dieter Goertz |
Mariane, seine Tochter |
Renate Schroeter |
Valère, Marianes Verlobter |
Christoph Bantzer |
Cléant, Orgons Schwager |
Jöns Andersson |
Tartuffe |
Karl Paryla |
Dorine, Marianes Zofe |
Elisabeth Wiedemann |
Loyal, Gerichtsdiener |
Walter Morbitzer |
Polizeibeamter |
Helmuth Hinzelmann |
Flipote, Dienstmädchen |
Jutta Stark |
|
Komödie von |
Molière |
Deutsch von |
Ludwig Fulda |
Szenenbild |
Rudolf Küfner |
Regie |
Ulrich Lauterbach |
Eine
Sendung des |
HR |
|
|
|