Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1964

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Der Prozeß Carl von O.  

Erstsendung (ARD/ NDR):
Mittwoch, 12.02.1964, 20.15-21.25 Uhr

 Regie:
John Olden

Dauer/ Bild:
71', s/w

Inhalt

1931. Die Weimarer Republik wird von politischen Krisen geschüttelt, SA und Rotfront tragen ihre Konflikte radikal auf offener Straße aus, während im Reichswehrministerium eine reaktionäre Generalsclique daran arbeitet, die Macht an sich zu reißen. Carl von Ossietzky, Chefredakteur der kritischen Wochenzeitung 'Die Weltbühne' ist ein Mahner jener Zeit, dem es um Recht, Freiheit, Demokratie und staatsbürgerlicher Vernunft geht. Seit Jahren versuchen die heimlichen Aufrüster der 'Schwarzen Reichswehr', den lästigen Journalisten und sein Blatt zu Fall zu bringen. Mit der absurden Anklage, in der 'Weltbühne' geheime militärische Details verraten zu haben, sehen sie ihre Möglichkeit gekommen, ein voreingenommenes Gericht tut das Übrige ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Gong 6/1964, Seite 36 zur Erstausstrahlung: "Auf dokumentarischem Material fußendes Fernsehspiel, das in den Hintergründen eines berühmten Prozesses warnend zeigen will, wie sich die Justiz bereits vor dem Ende der Weimarer Republik dem Terror der Nationalsozialisten zu beugen begann".
Kritiken
Gong 9/1964, Seite 78: "[...] Der Zuschauer wurde in einen Strudel dramatischer Konflikte gerissen; er war nicht informiert, konnte sie nicht ganz verstehen. Das war der Mangel. Die szenisch gefertigten Tatbestände, dazu noch aus einem sehr vielschichtigen Geschehenskreis, standen frei im Raum. Eine Wertungsformel fehlte. Vieles musste missverstanden werden. Was gezeigt wurde, reichte nicht zur Zeitperspektive. Wesentliches wurde verschwiegen, sehr zum Nachteil der Ereignisse und Personen. Die Gefahr der Schwarz-Weiß-Zeichnung lag nahe. Das war nicht gut. [...] Trotz größter Depression war dieses Staatsgefüge keineswegs nur ein Hort extrem-nationalistischer Kräfte. Es gab unzählige aufrechte Demokraten, die für den Bestand dieses Staates eintraten. Auf der anderen Seite herrschte brutaler Terror. Kommunisten mordeten Nazis und umgekehrt. Auch dieses tragische Wechselspiel durchdrang nicht dieses Stück. [...] Der Fall Küster verwischte das Grundgeschehen; der Fall Carl von O. glitt weg. Das war schade. Sehr zu loben war die Regie und das durchwegs faszinierende Spiel".
Hörzu 9/1964, Seite 86: "[...] Maria Matray und Answald Krüger versuchten, in ihrem 'Prozess Carl von O.' beides (Anm.: dokumentarische Genauigkeit und dichterische Freiheit) zu koppeln. Den Beweis, dass das möglich ist, blieben sie schuldig. Nur bei der Hauptperson bemühten sie sich um historische Treue. Schon dem Autor des Artikels, der zu dem Prozess führte, gaben sie einen anderen Namen. Und die Gegenspieler - Minister, Generale, Justizbeamte - waren typisiert, Karikaturen, wie sie allenfalls im Kabarett oder in einer politischen Satire am Platz sind. Dazu erfanden sie eine Nebenhandlung, die einen so breiten Raum einnahm, dass die Haupthandlung streckenweise zweitrangig wurde. Eine Notwendigkeit dafür war nicht zu erkennen. Allerdings gab sie dem Regisseur John Olden Gelegenheit, seine Frau Inge Meysel in einer Hauptrolle einzusetzen".
Weitere Ausstrahlungen
16.03.1968 (ORF FS2, Versuchsprogramm), 10.03.1987 (1 Plus)
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
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Carl von Ossietzky Rolf Henniger
Heinz Jäger Carl Lange
Deren Verteidiger Charles Regnier
Frau von Ossietzky Anneliese Römer
1. Mitarbeiter der 'Weltbühne' Georg Eilert
2. Mitarbeiter der 'Weltbühne' Rolf Nagel
3. Mitarbeiter der 'Weltbühne' Peter Capell
Oberst Siegfried Wischnewski
Reichsgerichtsrat Wolfgang Büttner
Reichsanwalt P. Walter Jacob
Ministerialdirektor Otto Graf
Untersuchungsrichter Wolfgang Schirlitz
Hauptmann von Stamm Kurt Buecheler
Minister Helmuth Hinzelmann
Frau Küster Inge Meysel
SA-Standartenführer Friedrich Joloff
Pehlke Kurt Conradi
Frau Pehlke Charlotte Joeres
Pehlkes Verteidiger Peter Lehmbrock
Staatsanwalt Dr. Rosenthal Kurt Ehrhardt
Vorsitzender Gerhard Just
Wachtmeister Otto Matthies
Dokumentarspiel von Maria Matray
Answald Krüger
Unter Verwendung von Originaltexten von Carl von Ossietzky
Kamera Wolfgang Treu
Szenenbild Wilhelm Vorweg
Regie John Olden
Eine Sendung des ORF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 29.09.2015

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