Ball
der Diebe |
Erstsendung (ZDF):
Freitag, 17.01.1964, 20.15-21.35 Uhr |
Regie:
Hans Wolff |
Dauer/
Bild:
80', s/w |
Inhalt |
Ein Gaunertrio arbeitet
mit einem besonderen Trick: Als "Herzog von Miraflor mit seinen beiden
Söhnen" schleichen sich die drei bei der reichen Lady Hurf ein mit der
erklärten Absicht, die alte Dame um ihre vielen Wertgegenstände zu
erleichtern. Komplikationen tauchen auf, als sich der jüngste der Gauner
in eine Nichte der Lady verliebt und beschließt, das wilde Treiben
seiner Spießgesellen nicht mehr mitzumachen. Dennoch benützen die Gauner
die erstbeste Gelegenheit, nämlich einen Lumpenball im Kasino, um die
Villa der Lady auszuräumen ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Vorgesehen für Freitag,
11. Oktober 1963, aus unbekannten Gründen ersetzt durch das Berliner
Volksstück "Spatzen in Gottes Hand".
Gong 40/1963, Seite 44 zur geplanten Erstausstrahlung: "1932 geschriebene
Komödie aus der frühen Periode der "rosa Stücke" des französischen
Dramatikers (1938 ins Deutsche übertragen). Noch frei von der Resignation
und der Schärfe späterer Werke, voll Sinn für szenische Wirksamkeit,
geistreich pointiert. Die Komödie macht die Bühne zum Schauplatz eines
Maskentanzes, der Motive der Wirklichkeit in ein Ballett transponiert. Ein
surrealistisches Stück, deren Motive nicht durch ihre Zusammensetzung
surreal sind, sondern schon in der Realität selbst. Das Grundmotiv könnte
einem Wallace-Roman entnommen sein, aber die Verwandlungen von Verbrechern
und Detektiven mittels falsche Bärte, Perücken und Verkleidungen sind mehr
als ein Sinnbild für die Maskerade, die Leben heißt".
Gong 2/1964, Seite 40 zur Erstausstrahlung: "Funkelnde Komödie, ironischer
Wechsel zwischen burlesker Komik und verspielt-dekadenter Melancholie.
"Ballett für Schauspieler" aus der frühen Periode der "rosa Stücke" des
französischen Dramatikers". |
Kritik |
Gong 6/1964, Seite 10:
"Die Geschichte der drei Langfinger, die sich in das Vertrauen einer Lady
und ihrer beiden Nichten einschleichen, was zu allerlei Verwicklungen führt,
ist schon ein geistreicher Spaß, der viele Elemente der in Frankreich so
beliebten Farce aufnimmt und dazu die höhnischen Töne der
Gesellschaftssatire mischt. Hier wird die pessimistische Haltung des Autors
gegenüber der menschlichen Gesellschaft, der Zweifel an der Möglichkeit des
Glücks und der wahren Liebe zwischen den Menschen sichtbar. Der ironische
Wechsel von burlesker Komik und verspielt-dekadenter Melancholie kam indes
in Hans Wolffs Bildschirm-Inszenierung nicht klar heraus. Die meisten Szenen
gerieten zu laut, zu klamaukhaft, der Spaß war zu vordergründig. Nun ist
zwar diese Komödie Anouilhs stärkste Arbeit nicht - dennoch: der
Inszenierung fehlte die Leichtigkeit, das Spielerische, das Hintergründige.
Von den zum Teil renommierten Darstellern gab einzig Alexander Engel als
vertrottelter Lord Edgar eine prächtige Type ab, mit Einschränkungen auch
Rudolf Rhomberg als Anführer des Gauner-Trios. Insgesamt jedoch brachte das
Ensemble, einschließlich Grethe Weiser, die brillanten Dialoge Anouilhs
nicht zum Funkeln". |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Peterbono |
Rudolf Rhomberg |
Gustav |
Christian Wolff |
Hektor |
Eckart Dux |
Lord Edgar |
Alexander Engel |
Lady Hurf |
Grethe Weiser |
Julia |
Petra von der Linde |
Eva |
Corny Collins |
Dupont-Dufort, Vater |
Erich Fiedler |
Dupont-Dufort, Sohn |
Wolfgang Koch |
Professor |
Georg Feicht |
Kleines Mädchen |
Mirjam Steinfeld |
Detektiv |
Kurt Hayn |
Kindermädchen |
Vera Buse |
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Komödie von |
Jean Anouilh |
Musik |
F. H. Heddenhausen |
Choreografie |
Erwin Bredow |
Szenenbild |
Klaus Hosäus |
Regie |
Hans Wolff |
Eine Sendung des |
ZDF |
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