Das Wunder des San
Gennaro |
Erstsendung (ARD/ NDR):
Donnerstag, 17.10.1963, 20.30-21.55 Uhr |
Regie:
Sam Besekow |
Dauer/ Bild:
85' ca., s/w |
Inhalt |
Ein berühmter Gelehrter
stürzt in stürmischer Nacht von einem Aussichtsfelsen bei Neapel in den
Tod. Der Professor lebte seit zwei Jahren als 'displaced person' in
Italien, nachdem er aus einem Ostblockland geflüchtet war. Die Polizei
versucht nun zu klären, ob es sich um Unfall, Selbstmord oder Mord
handelt. Eindrücke, die der Professor und seine Lebensgefährtin bei der
Vorbereitung des berühmten Wunders des San Gennaro im Dom von Neapel
gewannen, könnten ein letzter, entscheidender Anstoß zum Geschehen in
der Unglücksnacht gewesen sein. Aus einer Begegnung jener schönen
fremden Signora mit einem einfachen Priester und aus Gesprächen zwischen
dem Polizeipräsidenten und einem mit dem Professor befreundeten Pater
entstehen Persönlichkeit und Leben eines Menschen, der den Glauben
besaß, die Welt um den Preis des eigenen Opfers von der Angst unserer
Zeit befreien zu können ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 41/1963, Seite 44 zur
Erstausstrahlung: "Spiel nach einem Roman des ungarischen
Schriftstellers Sándor Márai. Die unhaltbare theologische Konstruktion
der als möglich hingestellten Welterlösungslehre durch Selbstmord
bedingt Vorbehalte." |
Kritiken |
Gong 44/1963, Seite 27:
"Selten hat ein Fernsehspiel einen so zwiespältigen Eindruck
hinterlassen wie dieser ins Optisch-akustische übertragene Roman.
Begeisternd die filmische, technische Seite von den transparenten Wellen
des Anfangs über den geschickt ineinandergeschobenen Doppeldialog zurück
zu den Wellen; fast peinlich aber die übersteigerte Darstellungskunst
aller Schauspieler. Die Regie hatte im Bestreben, italienisches
Temperament spielen zu lassen, offenbar des Guten zuviel getan. [...]
Die Handlung an sich verquickte leider das viel wichtigere brennende
Problem der "überzähligen" Flüchtlinge mit einer absurden
Welterlösungstheorie. [...] So blieben dem ratlosen Zuschauer
schließlich nur die Fragen: War das alles nun nicht mehr als ein
gutgemachter Unsinn? Oder konnte das Spiel vielleicht da und dort doch
ein wenig zum Nachdenken, zur Klärung der eigenen Position anregen?"
Hörzu 44/1963, Seite 87: "Das Donnerstag-Fernsehspiel [...] führt uns
die Konflikte eines an sich zweifelnden Welterlösers in Gesprächen
seiner Freundin und seines Freundes mit dritten vor. Bei dieser Klärung
wird so viel künstlich vernebelt und wird so viel auf der Stelle
getreten, dass der Zuschauer ungeduldig gemacht und verwirrt wird. Die
Regie, die Dokumentaraufnahmen nutzte, trug mit ihren scharfen Akzenten
dazu bei. So bleibt zumindest fraglich, ob auch diese Sendung ein Gewinn
war." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Seine Exzellenz, der Herr Polizeipräsident |
Willy Trenk-Trebitsch |
Der Commendatore, ein Kriminalrat |
Robert Lossen |
Der Kriminalbeamte |
Manfred Inger |
Padre Carmini, ein Franziskaner |
Paul Edwin Roth |
Die Signora |
Manja Wodowoz |
Ein Priester |
Heinz Klevenow |
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Fernsehspiel von |
Max Gundermann |
Szenenbild |
Karl Hermann Joksch |
Regie |
Sam Besekow |
Eine Produktion
des |
NDR |
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