Port Royal |
Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 15.05.1963, 21.00-22.15 Uhr |
Regie:
Peter Beauvais |
Dauer/
Bild:
75', s/w |
Inhalt |
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts
kämpfte die gesamte katholische Welt Frankreichs gegen die Jansenisten, eine
kleine Gruppe von Gläubigen, deren Glaubensregeln auf die fünf Lehrsätze des
Bischofs Jansenius beruhten und deren geistiges Zentrum das Nonnenkloster Port
Royal in Paris war. Nachdem der Erzbischof die Sätze Jansenius' als ketzerisch
verdammt hat, setzt offene Verfolgung gegen die Gläubigen ein. Die
Ordensschwestern von Port Royal weigern sich, ihren Dogmen abzuschwören, obwohl
sich in ihren Reihen Stimmen häufen, die Gehorsam gegen die Anordnung der Kirche
fordern. Hauptvertreterin dieser Strömung ist Schwester Flavia, bei der sich
Überzeugung mit einer Rivalität gegen die Subpriorin des Klosters, Schwester
Angelika mischt. Obwohl auch Schwester Angelika von schweren Glaubenszweifeln
heimgesucht wird, bildet sie zusammen mit der greisen Mater Agnes die
eigentliche Stütze der standhaft bleibenden Schwesternschaft. Schließlich
besetzt der Erzbischof, unterstützt von Soldaten des Königs, das Kloster und
ordnet schweren Herzens das letzte Mittel an: zwölf Nonnen, darunter Schwester
Angelika, müssen das Haus verlassen. Zur gleichen Stunde halten zwölf fremde
Schwestern Einzug ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Gong 19/1963, Seite 36 zur
Erstausstrahlung: "Interessantes, in Form und Aussage bedeutendes Werk des
französischen Dichters, der hier den Gegensatz zwischen persönlichem Glauben
und kirchlicher Autorität in den Mittelpunkt rückt und den inneren Kampf um
die Wahrheit, die Auseinandersetzung mit dem Glaubenszweifel schildert. Der
Autor versucht, die Tragik der Niederlage einer anfechtbaren, aber durch
ihren geistigen Rang achtunggebietenden Lehre darzustellen. Das Stück ist
frei von einseitiger Polemik, doch konzentriert sich Montherlants Interesse
mehr auf die Gesinnung der Nonnen, die dem Jansenismus anhängen, als auf die
Beweggründe der katholischen Kirche."
Weitere Sendedaten: DRS 19.4.1965, ORF FS2 19.9.1965, S3 (vom SDR)
09.04.1981. |
Kritik |
Gong 23/1963, Seite 23: "[...]
Peter Beauvais' Bildschirm-Inszenierung konnte leider nicht überzeugen. Gut
gelang der Anfang, der durch das feinnuancierte Spiel Paula Wesselys den
Gegensatz zwischen persönlichem Glauben und kirchlicher Autorität bezwingend
hervorhob. Doch im zweiten Teil mit dem Auftreten des Erzbischofs, den
Romuald Pekny stark überzeichnete, wurde das Spiel auf dem Bildschirm zum
Spektakel und wirkte in dieser Wucht und Pathetik unglaubhaft. Der Schluss
dagegen geriet dank der innigen Darstellung Cordula Trantows wieder besser.
Zu wünschen übrig ließ auch die Bildführung. [...]"
Hörzu 22/1963, Seite 62: "Um Überzeugungstreue oder kluge Anpassung geht es
in "Port Royal". Aber dieses Stück ist von wesentlich helleren Farben (Anm.:
als "Abrechnung") durchglüht. Paula Wessely, Romuald Pekny und die anderen
Darsteller fanden lohnende Aufgaben." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Schwester Angelika vom hl. Johannes |
Paula Wessely |
Monsieur de Beaumont de Pérèfixe, Erzbischof von Paris |
Romuald Pekny |
Schwester Maria Franziska von der heiligsten Eucharistie |
Cordula Trantow |
Mater Katharina vom hl. Paulus |
Lisa Helwig |
Schwester Katharina von der hl. Flavia |
Olga von Togni |
Mater Magdalena von der hl. Agnes |
Gefion Helmke |
Mater Maria Dorothea von der Inkarnation |
Annemarie Holtz |
Der Vizeoberrichter von Paris, Daubray |
Jasper von Oertzen |
Ein Bischof |
Walter Bach |
Junge Schwester |
I. Resch |
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Fernsehspiel nach dem gleichnamigen Schauspiel von |
Henry de Montherlant |
Deutsch von |
Robert Schnorr |
Musik |
Bernd Kampka |
Szenenbild |
Jan Schlubach |
Regie |
Peter Beauvais |
Eine
Produktion der |
InterTel |
eine Sendung
des |
ZDF |
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