Pflicht
ist Pflicht |
Erstsendung (ARD/ BR):
Donnerstag, 17.01.1963, 20.20-22.25 Uhr |
Regie:
Franz Josef Wild |
Dauer/
Bild:
126', s/w |
Inhalt |
Komplizierte
Verwandtschaftsverhältnisse stehen im Mittelpunkt dieser Komödie, die in
das Haus des Londoner Finanzmannes Sir Claude Mulhammer führt. Der
wohlhabende Mulhammer hat den 25jährigen Colby Simpkins als
Privatsekretär beschäftigt. Über die Herkunft des jungen Mannes
entstehen Missverständnisse, Colby selber sagt, seine Mutter sei bei
seiner Geburt gestorben. Lady Elizabeth Mulhammer beteuert, Colby sei
ihr Kind, während Sir Claude behauptet, der Sekretär sei sein
unehelicher Sohn. Mrs. Guzzard soll Licht in die Angelegenheit bringen
...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Kritik |
Gong 5/1963, Seite 18:
"Vielleicht ist der "Privatsekretär" T. S. Eliots bestes Werk. Nirgendwo
sonst gelang es dem englischen Dichter, die Frage nach dem Sinn der
menschlichen Existenz so federleicht und schwerelos zu servieren. [...]
Eliot verzichtet auf jede unmittelbare Theologie und entwirrt die
Wahrheit aus der witzigen Darstellung der Unwahrheit zwanglos und wie
aus dem Handgelenk geschüttelt. Franz Josef Wild inszenierte das
Verwechslungsspiel ohne aufdringliche Komödientöne, freilich auch kühl
und zähflüssig. Helmut Lohner spielte den Privatsekretär federnd,
sensibel, ein ausgezeichneter Sprecher. Nicht minder feinfühlig Karin
Baal als Lucasta und Nora Minor als Lady Elizabeth. Weniger befreunden
möchte man sich mit Gustav Knuths Ausdeutung der Rolle des Sir Claude;
Knuth scheint von seinem ganzen unenglischen Typ her eine Fehlbesetzung
gewesen zu sein".
Hörzu 5/1963, Seite 62: "[...] Nur gerät sein "Privatsekretär"
streckenweise ins Fahrwasser der Langeweile. Die Gedankenfracht droht
mittendrin die Spannung zu erdrücken. Es ist eine Aufgabe für weit
Fortgeschrittene unter den Regisseuren, dieses Gesellschaftskomödie zu
inszenieren. Denn hinter der Entwirrung der merkwürdigen Herkunft eines
jungen Mannes muss das eigentliche Geheimnis spürbar werden. Franz Josef
Wild hat das mithilfe seiner Darsteller erreicht, an ihrer Spitze
Helmuth Lohner. Der Schluss mit dem Auftritt der Mrs. Guzzard war ganz
entsinnlicht: das Eingreifen der Macht des Mütterlichen". |
Wissenswertes |
Nach der Komödie "The
Confidential Clerk" von Thomas Stearns Eliot. Wiederholt am 23.04.1981
auf S3. Wie alle Stücke Eliots hat auch diese Komödie religiösen Bezug.
Die moderne britische Oberschicht wird in ihrer gutmütigen Eleganz
sympathisch dargestellt, doch unter der schönen Oberfläche ist sie
ratlos, von vielen Seiten bedroht und versagt im Moment der Krise.
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Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Sir Claude Mulhammer |
Gustav Knuth |
Eggerson |
Hans Epskamp |
Colby Simpkins |
Helmuth Lohner |
B. Kaghan |
Günther Schramm |
Lucasta Angel |
Karin Baal |
Lady Elizabeth Mulhammer |
Nora Minor |
Mrs. Guzzard |
Inge Schmidt |
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Komödie von |
T. S. Eliot |
Deutsch von |
Nora Wydenbruc
Peter Suhrkamp |
Szenenbild |
Heinz Maurenbrecher |
Regie |
Franz Josef Wild |
Eine Produktion des |
Bayerischen Rundfunks (BR) |
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