Wetter veränderlich |
Erstsendung (ARD/ WDR):
Dienstag, 18.09.1962, 21.20-22.25 Uhr |
Regie:
Charles Régnier |
Dauer/
Bild:
64', s/w |
Inhalt |
Theaterdirektor Puche
vermag wie kaum ein anderer die seltene Kunst zu demonstrieren, es allen
recht zu machen. Zusammen mit Pompanelle unterhält er im Paris des
Jahres 1877 sein Publikum mit leichten Boulevardkomödien. Gleichzeitig
stehen Wahlen bevor, die Stimmung ist politisch aufgeheizt. Und so kann
sich auch das Floratheater der nationalen Erhebung nicht verschließen,
zumal an der Theaterkasse meist Flaute herrscht. Da kommt der junge
Dichter Amedé Claparéde mit seinem "Napoleon"-Drama den alten
Theaterhasen gerade recht, zumal Amedés zahlungskräftiger Onkel und
Ministerkandidaten das Werk protegiert. Die Proben laufen gut,
allerdings steht das politische Barometer Frankreichs auf veränderlich,
sodass sich das Schauspiel allerlei Veränderungen gefallen lassen muss.
Bei der Premiere weiß dann so keiner wirklich. ob im Stück nun die
Monarchie oder die Republik verherrlicht wird. Bevor es aber endlich zur
Premiere kommt, haben die Ensemblemitglieder allerei Aufregungen
durchzustehen, nicht nur der politischen Situation wegen, auch wegen der
charmanten und schönen Salondame Yvonne Bellain ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Kritik |
Hörzu 40/1962, Seite 78:
"[...] Wie in diesem Stück ein missratenes Drama um der politischen
Konjunktur willen zur Aufführung angenommen und mit dem Wandel der
Konjunktur immer wieder geändert wird, das ist nicht nur rundum komisch,
das macht auch hellhörig und nachdenklich. Die fröhlich bittere Satire
wurde [...] mit der ganzen Atmosphäre des Komödiantenmilieus
angereichert. Es roch geradezu nach Schminke und Kulissen". |
Wissenswertes |
Wiederholt am 15.05.1964
auf ARD. Das heitere Stück will zeigen, dass sich Politik und Kunst nur
in den seltensten Fällen gelungen vermengen lassen. 1932 mit viel Erfolg
aufgeführt und gespielt, wurde es 1933 von den Nazis als zu aktuell
empfunden und mehr oder weniger verboten. Autor Gürster wurde Kritiker
in der Schweiz, später Professor für Germanistik in Amerika, nach dem
Krieg Kulturattaché in London und Wien. |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Direktor Puche |
Fritz Rémond |
Pompanelle |
Hans Hermann Schaufuß |
Yvonne |
Angelika Hauff |
Leman |
Karl Schönböck |
Pinechon |
Dieter Kirchlechner |
Amedé |
Christian Wolff |
Oberst Tulipan |
Werner Hessenland |
Raffiot |
Helmut Rudolph |
Melot |
Kurt Schmidtchen |
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Lustspiel von |
Eugen Gürster |
Fernsehfassung |
Charles Régnier |
Musik |
Horst Dempwolff |
Szenenbild |
Hein Heckroth |
Regie |
Charles Régnier |
Eine Produktion der |
Bavaria Atelier GmbH |
im Auftrag des |
Westdeutschen Rundfunks (WDR) |
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