Karl
III. und Anna von Österreich |
Erstsendung (ARD/ WDR):
Sonntag, 19.08.1962, 20.15-22.00 Uhr |
Regie:
Kurt Wilhelm |
Dauer/
Bild:
104', s/w |
Inhalt |
Der junge Komponist Karl
Zimmermann, ehrgeizig aber ohne Erfolg, möchte zur Aufbesserung der
Kasse Nachhilfe in Musik und Kompositionslehre geben. Auf seine
Zeitungsannonce hin meldet sich die hübsche junge Annie, musikalisch
wenig begabt, dafür mit Talent zur Haushaltsführung. Die beiden
verlieben sich und heiraten. Karl nennt seine Annie wegen ihrer Wiener
Herkunft "Anna von Österreich", sie gibt ihm den Beinamen "der Dritte"
als den Dritten ihrer Freunde. Karls Versuch, eine Oper zu komponieren,
belastet die Ehe. Viele seiner Entwürfe landen selbstkritisch im
Papierkorb, werden aber von Annie heimlich wieder herausgeholt und
gesammelt. Als das Werk Karls schließlich fertig ist, gelingt es Annie
nach anfänglicher Ablehnung, eine Uraufführung zu vermitteln. Doch die
muss Karl alleine besuchen, nach einem heftigen Streit ist ihm Annie
nämlich davongelaufen ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Wiederholt am 05.10.1963 auf
ARD.
Am 22.12.1953 zeigte der NWDR Hamburg bereits
eine Version mit Gerd Martienzen und
Maria Wollek, Regie führte Curt-Goetz Pflug, am 10.01.1965 zeigte das
DDR-Fernsehen eine Version mit Helmut Straßburger als Karl und Ursula
Karusseit als Anna, Regie führte Karl Schinsky. |
Kritik |
Gong 36/1962, Seite 33:
"Mitten in die Dürre des sommerlichen Fernsehprogramms pflanzte der WDR eine
Sonntagabendsendung, die von Witz und guter Laune nur so blühte. Dieses
muntere Zwei-Personen-Stück, in den dreißiger Jahren im Kleinen Haus des
Berliner Staatstheaters zu einem denkwürdigen Erfolg geführt, findet seitdem
immer wieder auf die deutschen Bühnen. Der erste Witz ist sein irreführender
Titel. Statt in eine Liebeskomödie in spanischer Hoftracht oder mit Perücke
und Reifrock gerät der Zuschauer in das gänzlich unhistorische Geplänkel
zwischen einem jungen, aufstrebenden, aber eben noch ringenden Komponisten
und eine Nachhilfeschülerin, die von Musik offenbar noch nicht viel kapiert
hat, vom Haushalt aber umso mehr versteht. [...] Wovon dieses Stück lebt,
das ist sein Dialog, dem buchstäblich nicht einen Augenblick der Atem
ausgeht. Anzüglichkeiten in Bezug auf das Musikleben können je nach
Aufführungsdatum aktuell angebracht werden. Die Frotzeleien auf Carl Orff
und die Seitenhiebe auf die elektronische Musik entstammen sicher der
Initiative von Kurt Wilhelm, der hier mit Schwung und vielen reizenden
Einfällen Regie führte. Es war eine Freude, Robert Graf in der Rolle Karls
zu sehen. Für ihn - möchte man meinen - hatte sie eine geradezu
therapeutische Funktion, gab sie ihm doch Gelegenheit, sich einmal von dem
Klischee der lässig-intellektuellen Skepsis oder der leise überlegenden
Erzählerpose freizuspielen. Er bevorzugte auch hier die leisen Töne. Neben
ihm hatte es Gerlinde Locker nicht leicht. Aber sie ließ nicht locker und
blieb nicht nur im Stück, sondern auch als Darstellerin "am Mann"." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Karl III. |
Robert Graf |
Anna von
Österreich |
Gerlinde Locker |
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Lustspiel von |
Manfried Rössner |
Musik |
Peter Wehle |
Szenenbild |
Dieter Reinecke |
Regie |
Kurt Wilhelm |
eine
Produktion des |
WDR |
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