Unsere
Jenny |
Erstsendung (ARD/ SFB):
Dienstag, 31.07.1962, 20.20-21.15 Uhr |
Regie:
Hans Deppe |
Dauer/
Bild:
55', s/w |
Inhalt |
Jenny Libbott arbeitet seit 25
Jahren treu und gut als Mädchen für alles im Hause der Austins. Nun will die
Familie das Haus verkaufen und auf Reisen gehen, somit Jenny kündigen. Doch
keiner der Austins bringt es übers Herz, ihr das klar zu sagen, sodass das
Hausmädchen annimmt, die Familie sei pleite. Erst durch Gärtner Walter
erfährt Jenny die wahren Umstände, die ihr fast das Herz brechen. Als auch
ihr Wunsch, ein Kind zu adoptieren, an der eigenen Ungeschicklichkeit
scheitert und die Austins schließlich ihre Reise antreten, steht Jenny
völlig verlassen da. Da erscheint als rettender Engel Linda, die seit kurzem
verheiratete Tochter der Austins und holt Jenny zu sich, da Kinderfreuden
ins Haus stehen ...
(Text: © JO,
Die Krimihomepage) |
Kritiken |
Hörzu 33/1962, Seite 46:
"[...] Dieses Spiel hat, wenn es in gute Hände kommt, sicher das Zeug, als
gute Fernseh-Gebrauchsware zu dienen. Wahrscheinlich servieren die
Amerikaner das ganz trocken und reserviert. Die Regie Hans Deppes ließ der
Rührseligkeit dagegen freien Lauf und bändigte auch die Gefühlsduselei der
Titelrolle (Dorothea Thiess) kaum, sodass das knallende Happy-End gar nichts
mehr verderben konnte".
Gong 33/1962, Seite 21: "Erstaunlich lieb und treu und bieder [...]
wenigstens für einen Autor, der mit dem "Regenmacher" in die Bereiche
ernstzunehmender Literatur vordrang. Aber dennoch sollte man nicht zu
abschätzig urteilen. Vielen Zuschauern wurde eine vergnügliche, freundliche
Stunde bereitet, frei von den beiden General- und Hauptthemen des
Fernsehens: frei von crime und sex, frei von bösen Menschen, frei von
Liebesleuten. Dafür steht - wie es ja sonst selten geschieht - die
menschliche Güte im Vordergrund, nicht mit der gleichen poetischen
Zauberkraft wie bei Saroyan, vielmehr an die Grenze des Rührseligen und kaum
noch Glaubhaften geratend, aber doch mit einer liebenswerten Grundmelodie.
Die Aufführung steht und fällt natürlich mit der Darstellung der Jenny:
Dorothea Thiess [...] war hier nicht so recht am Platze: sie trug viel zu
dick auf, machte ein gewaltiges Theater und war nach Maske und Typ auch viel
zu alt, dass man ihr noch die nötigen zwanzig Jahre zum Heranziehen eines
Kindes oder die Chance einer Heirat mit einem 52jährigen Hausgenossen (sehr
viel feiner: Kurt Pratsch-Kaufmann) eingeräumt hätte. Es war immer wieder
erquickend, wenn Paul Dahlke (er vor allem) und Erika Dannhoff auftraten und
eine realere, dichtere Menschlichkeit verbreiteten. Der Regisseur Hans Deppe
wird gemerkt haben, dass er mit seiner Filmroutine im Fernsehen nicht ans
Ziel gelangt". |
Wissenswertes |
Wiederholt am 03.07.1966 auf
ARD und am 05.06.1977 auf BR 3. |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Charles Austin |
Paul Dahlke |
Laura Austin |
Erika Dannhoff |
Linda, ihre Tochter |
Inken Deter |
Jenny Libbott |
Dorothea Thiess |
Frau Watson |
Käthe Haack |
Walter Mason |
Kurt Pratsch-Kaufmann |
|
Fernsehspiel von |
N. Richard Nash |
Deutsch von |
Karl Fruchtmann |
Szenenbild |
Fritz Maurischat |
Regie |
Hans Deppe |
Eine Produktion des |
Senders Freies Berlin (SFB) |
|
|
|