Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1962

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Jeder stirbt für sich allein

Erstsendung (ARD/ SFB):
Donnerstag, 19.07.1962, 21.10-22.50 Uhr

Regie:
Dr. Falk Harnack

Dauer/ Bild:
106', s/w

Inhalt

Berlin Anfang der 1940er-Jahre. Werkmeister Quangel und seine Frau Anna erhalten die Nachricht, dass ihr einziger Sohn gefallen ist. Als Protest gegen das Nazi-Regime beginnen die beiden nun, Postkarten an Mütter von Frontsoldaten zu schreiben, in denen sie zum Widerstand aufrufen und die sie heimlich an verschiedenen Stellen in der Reichshauptstadt - in Hausfluren, U-Bahnhöfen, Warteräumen und vor Schaufenstern - verteilen. Lange Zeit rätselt die Polizei, die den Fall unter dem Namen "Klabautermann" führt, über die Urheber dieser Widerstandsaktion, bis Otto Quangel ein Fehler unterläuft, der ihn und seine Frau dem Regime ausliefert. Der Volksgerichtshof verurteilt das Ehepaar zum Tode. Sie, die ihr ganzes Leben in schlichter Treue als gute Gefährten nebeneinanderher gegangen sind, machen ihren letzten Gang zum Schafott nicht mehr gemeinsam. Jeder stirbt für sich allein ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Der Roman folgt in großen Zügen Polizeiakten über die illegale Tätigkeit eines Berliner Ehepaares während der Jahre 1940 - 1942. Die Produktion soll am Vorabend des 20. Juli erinnern an die vielen unbekannten Kämpfer gegen den Nazi-Terror und an die Menschen, die von der Gestapo verfolgt und einer unerbittlichen Justiz hingerichtet wurden. Wiederholt im 2. Programm der ARD am Freitag, 15. März 1963 (20.50 - 22.30 Uhr), im ARD-Nachtprogramm (22.15 Uhr) am Freitag, 4. November 1966 und im BR-Abendprogramm anlässlich des 35. Todestags von Hans Fallada am Samstag, 6. Februar 1982. Am 12., 16. und 20. September 1970 zeigte das DDR-Fernsehen eine dreiteilige TV-Fassung mit Erwin Geschonneck, Elsa Grube-Deister, Wolfgang Kieling und anderen, 1975 drehte Alfred Vohrer eine Kinoversion mit Hildegard Knef und Carl Raddatz und der WDR zeigte am Mittwoch, 1. Juni 1983 die Aufführung der Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach live aus dem Schauspielhaus Bochum vom 2. Nordrhein-Westfälischen Theatertreffen als Bearbeitung von Peter Zadek und Gottfried Greiffenhagen mit Joachim Frontheim (auch Inszenierung), Günter Schultz, Hertha Martin, Gerhard Ernst, Mathias Lange und anderen.
Kritik

Gong 10/1963, Seite 44 zur Wiederholung im 2. ARD-Programm: "Sehenswerte, erschütternde und eindrucksvolle Zeitdokumentation, in der nicht die prominenten Widerstandskämpfer gegen Hitler in den Mittelpunkt rücken, sondern der Kampf eines unscheinbaren Arbeiter-Ehepaares geschildert wird, das verzweifelt und mit unzulänglichen Mitteln die Bewohner Berlins zum Widerstand gegen das Naziregime aufrufen will und seine Tat mit dem Tod bezahlen muss."
Gong 31/1962, Seite 19: "Die Handlung des Geschehens wurde so packend dargeboten, dass es schwerfiel, auf besondere Leistungen oder Fehler zu achten. Doch nicht so schnell wird man das Ehepaar Quangel vergessen. Das Spiel der beiden war erschütternd. Besonders in der Szene vor dem Volksgerichtshof. Von den vielen anderen Leistungen sei nur noch die des Kriminalkommissars Escherich genannt. Das war der beste Werner Peters, den wir jemals sahen. Die Rolle des kalten, ängstlichen, tretenden und getretenen "Fachmanns" zwischen den Fronten hat er unüberbietbar gemeistert. Und waren die SS-Leute auch zu laut und zu klobig dargestellt, so hinterließ doch fast jede Szene des Spiels dank der Echtheit und Wahrheit einen ungewöhnlich nachhaltigen Eindruck. Und das vielleicht höchste Lob für die Sendung: es dürfte nur sehr wenige gegeben haben, die sich diesmal über das "Wühlen in der unbewältigten Vergangenheit" oder "Schon wieder die alten, erdrückenden Geschichten" beklagt haben. Über diese Sendung wurde gesprochen. Sie "kam an". Und man möchte wünschen, dass sie auch das Ausland einmal zu sehen bekommt."

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Otto Quangel Alfred Schieske
Anna Quangel, seine Frau Edith Schultze-Westrum
Trudel Baumann Annelie Granget
Karl Hergesell Hartmut Reck
Franz Grigoleit Friedrich Siemers
Ministerialrat Dr. Sommer Harry Riebauer
SS-Brigadeführer Prall Martin Hirthe
Kriminalkommissar Escherich Werner Peters
Kriminalassistent Schröder Benno Hoffmann
Enno Kluge Hugo Schrader
Blockwart Persicke Erich Gühne
Staatsschauspieler Harteisen Friedrich Schoenfelder
Dr. Toll, Rechtsanwalt Rudolf Fernau
Dr. Menz, Arzt Theodor Vogeler
Reviervorsteher Reinhold Bernt
Präsident des Volksgerichtshofes Klaus Miedel
Ein Fremder Paul Albert Krumm
SA-Mann Reinhard Kolldehoff
Frau Gesch Hilde Sessak
Lokalbesitzerin Ethel Reschke
? Erny Berty
? Ruth Claus
? Lilo Hartmann
? Sigrid Pein
? Charlotte Uhrig
? Hans Bergmann
? Joachim Boldt
? Willy Endtresser
SS-Mann Paul José
? Dietrich Kerky
? Edmund Kriegel
? Curt Lauermann
? Erik von Loewis
? Bruno W. Pantel
? Erik Radolf
? Oscar Sabo jr.
? Egon Vogel
? Gerhard Wasmuth
Fernsehfilm von Robert A. Stemmle
nach dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada
Kamera Heinz Pehlke
Musik Peter Sandloff
Szenenbild Gabriel Pellon
Regie Falk Harnack
Eine Produktion des SFB

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 05.03.2016

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