Wer
einmal aus dem Blechnapf frisst ...
(Teil 1 - Teil 3) |
Erstsendung (ARD/ WDR):
Teil 1: Dienstag, 08.05.1962, 20.20-21.55 Uhr
Teil 2: Mittwoch, 09.05.1962, 20.20-21.55 Uhr
Teil 3: Donnerstag, 10.05.1962, 20.35-21.50 Uhr |
Regie:
Fritz Umgelter |
Dauer/
Bild:
Teil 1: 88'44'', s/w
Teil 2: 90'05'', s/w
Teil 3: 73'11'', s/w |
Teil 1: Dienstag,
08.05.1962, ARD WDR, 20.20 - 21.55 Uhr, 88'44'' s/w |
Der 15jährige Gymnasiast Willi
Kufalt musste einer Lappalie wegen das Gymnasium abbrechen und fühlt sich nun
vom Schicksal ungerecht behandelt. Wegen Unterschlagung und schwerer
Urkundenfälschung kommt er fünf Jahre ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung hat
Kufalt den festen Willen, in die bürgerliche Gesellschaft zurückzukehren, doch
der Neustart wird ihm schwer gemacht. Er landet im 'Friedensheim' und lernt den
zwielichtigen Jauch kennen, Leiter des Schreibbüros 'Pesto'. Jauch hat sich
darauf spezialisiert, ehemalige Häftlinge auszunutzen. Kufalt weigert sich,
mitzumachen ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Teil 2: Mittwoch,
09.05.1962, ARD WDR, 20.20 - 21.55 Uhr, 90'05'', s/w |
Willi Kufalt möchte nach seiner
Entlassung ein neues, besseres Leben beginnen. Doch Marcetus, der Leiter des
'Friedensheimes' und Jauch, Chef des Schreibbüros 'Pesto' sind ihm keine Hilfe.
Kufalts Versuch, ein eigenes Schreibbüro zu betreiben, endet mit Betrug. Sein
alter Knastkumpel Batzke möchte ihn zur Mitarbeit in seinem Falschgeldvertrieb
überreden. Doch Kufalt will heraus aus dem Teufelskreis. Er verlobt sich mit
Hilde Harder, die von seinem Vorleben nichts weiß und wird Abonnementenwerber
und Anzeigenaquisiteur einer Tageszeitung, deren Chef Verständnis für seine Lage
hat. Kufalt arbeitet fleißig und scheint endlich Glück zu haben ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Teil 3: Donnerstag,
10.05.1962, ARD WDR, 20.35 - 21.50 Uhr, 73'11'', s/w |
Ohne eigene Schuld ist Kufalt
wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Er verliert seine Stelle als
Verlagsvertreter und wird von seiner Braut Hilde verlassen. Nun fühlt er sich
endgültig aus der bürgerlichen Welt verstoßen. Kufalt geht nach Hamburg, wo ein
alter Bekannter lebt, Berufsverbrecher Batzke. Bei einem gemeinsam begangenen
Juwelenraub gehen sie der Polizei ins Netz. Willi Kufalt landet wieder vor
Gericht und wird verurteilt. Er ist nicht unglücklich über seine Rückkehr ins
Gefängnis. Dort fühlt er sich 'daheim' ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Regisseur
Umgelter hat die in den 1920er-Jahren spielende Geschichte wegen ihrer
zeitlosen, eindringlichen Aktualität in die Gegenwart verlegt. - Zugleich
auch im ORF gezeigt, wiederholt im ARD-Abendprogramm am Sonntag, 18. August
1968, 21.00 Uhr (Teil 1), Dienstag, 20. August 1968, 21.00 Uhr (Teil 2) und
Donnerstag, 22. August 1968, 20.15 Uhr (Teil 3) sowie im SWR-Abendprogramm
in der Reihe 'Erinnerung an Klaus Kammer' am Donnerstag, 25. September,
Donnerstag 2. Oktober und Donnerstag 9. Oktober 1980. Sehbeteiligung bei der
Erstausstrahlung (alle drei Teile): überwältigend (75% - 80%),
Zuschauerurteil: sehr gut (+6). |
Kritiken |
Gong
21/1962, Seite 33: "Überdrehter Fernsehfilm. [...] Der Roman [...] hat eine
starke Konsequenz. Die musste der dreiteilige Fernsehfilm realisieren,
wollte er wahrhaft packen. Aber das Drehbuch ist ungleich geraten. Es
exponiert reichlich zähflüssig. Kontraste müssen sein, aber Kufalt in Haft
und Freiheit vorwiegend mit Finsterlingen zu konfrontieren, das nimmt dem
Fall die Wahrhaftigkeit, die notwendig wäre, um ihn in seinen Folgen
bedrängend zu machen. Nicht minder überdreht sind die Figuren des
Adressensvergebers, des Chefredakteurs, des Kriminalassistenten Brödchen.
Vollend unglaubwürdig aber macht sich der Film durch die unnötige, viele
Widersprüche auslösende Transponierung in die Gegenwart. 'Echt' wirkten
allenfalls die Schuld- und Leidensgenossen Kufalts, vor allem Siegurd
Fitzeks Bruhn und Peter Ehrlichs Batzke, wenngleich die von diesem
ausgelöste Katastrophe allzu grob in den Knüller abrutscht. Der
darstellerische Gewinn der vielschichtigen, wenn auch oft recht gedehnten
Inszenierung von Fritz Umgelter, lässt man ihre Entgleisungen beiseite,
liegt aber ohne Frage bei dem begabten Klaus Kammer. Er entwirft tatsächlich
ein Schicksal und macht sogar in der unnötig sentimentalen Liebesgeschichte
mit Ursula Dirichs eine respektable Figur. Er allein bewahrt den überdrehten
Fernsehfilm vor dem Kolportageniveau."
Hörzu 21/1962, Seite 62: "[...] Wir haben Umgelters Niedergang bei seinen
Fernseh-Mammut-Schinken seinerzeit mit Schrecken registriert. Sein
Liebäugeln mit dem Film bedauerten wir, denn wir erinnerten uns gern seiner
vorzüglichen früheren Inszenierungen. Jetzt hat der begabte Regisseur viel
von verlorenem Kredit und Vertrauen zurückgewonnen. Drei Dinge vor allem
seien bei 'Blechnapf' hervorgehoben: die Dichte der Atmosphäre, die Führung
der Schauspieler und die Kamera-Arbeit. Das war alles ganz einwandfrei und
gelungen. Die Besetzung ließ - Rolle für Rolle - keine Wünsche offen. An der
Spitze stand Klaus Kammer als Willi Kufalt: Das Ausdrucksvermögen seines
Gesichts ist so groß, dass man darin lesen kann wie in einem Buch. Eins nur
ist zu rügen, und es wäre zu vermeiden gewesen: Weshalb war die Geschichte
aus der Zeit um 1930 ins Heute verlegt worden? Diesen Fehler hatte man schon
in 'Schiffer im Strom' gemacht. Und genau wie dort stimmte auch hier vieles
nicht mehr zusammen. Die Missstimmigkeiten zwischen damals und heute waren
aber anscheinend sogar den Fernsehleuten im letzten Moment klargeworden,
sonst hätte sich WDR-Fernsehdirektor Hans Joachim Lange seine Vorrede sparen
können."
Gong 33/1968, Seite 24 zur ARD-Wiederholung: "Die Fernsehbearbeitung lässt
von Falladas spröder Prosa nur wenig übrig." |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Teil 1 |
Willi Kufalt |
Klaus Kammer |
Batzke |
Peter Ehrlich |
Bruhn |
Siegurd Fitzeck |
Hauptwachtmeister Rusch |
Alfred Schieske |
Polizei-Inspektor |
Gerhard Just |
Gefängnisdirektor |
Hans Cossy |
Jauch |
Georg Hartmann |
Marcetus |
Wolfgang Reichmann |
Wachtmeister Petrow |
Gerhard Geisler |
Wachtmeister Thiessen |
Hans Pössenbacher |
Meister |
Karl Bockx |
Beerboom |
Robert Naegele |
Maak |
Herwig Walter |
sowie |
Kurt Marquardt
Hans Otto Hilke
Fred Scholz
Rolf von Nauckhoff
Jaspar von Oertzen
Peter Thom
Margit Philipp
Friedericke Helmbrecht
Helmuth Alimonta |
Teil 2 |
Willi Kufalt |
Klaus Kammer |
Hilde Harder |
Ursula Dirichs |
Glasermeister Harder |
Friedrich Maurer |
Frau Harder |
Hildegard Flöricke |
Batzke |
Peter Ehrlich |
Bruhn |
Siegurd Fitzeck |
Maak |
Herwig Walter |
Jänsch |
Horst Raspe |
Oeser |
Philo Hauser |
Fasse |
Walter Ambrock |
Beerboom |
Robert Naegele |
Jauch |
Georg Hartmann |
Marcetus |
Wolfgang Reichmann |
Herr Bär |
Hans E. Schons |
Der Richter |
Werner Hessenland |
Wachtmeister Petrow |
Gerhard Geisler |
Pfarrer |
Adolf Ziegler |
Herr Dietrich |
Herbert Bötticher |
Freese |
Karl Georg Saebisch |
Krafft |
Wilhelm Kürten |
sowie |
Rosl Mayr
Trude Hoffstetter
Dagmar Bretsch
Lena Guttenberger
Sonja Kosta
Elfriede Beutner-Scheels
Sophie Strehlow
Fritz Lafontaine
Christine Österlein
Richard Kley
Monika Jobst
Charly Kanngießer
Lore Klein
Paul Jakobowski |
Teil 3 |
Willi Kufalt |
Klaus Kammer |
Bruhn |
Siegurd Fitzek |
Batzke |
Peter Ehrlich |
Freese |
Karl Georg Saebisch |
Krafft |
Wilhelm Kürten |
Kriminalassistent Brödchen |
Hannes Kaetner |
Hilde Harder |
Ursula Dirichs |
Frau Flege |
Carola Wagner |
Frau Zwietusch |
Ellen Hille |
Sekretärin bei Freese |
Christine Österlein |
Kriminalkommissar |
Konrad Georg |
Kalfaktor |
Richard Beek |
Wachtmeister Gröschke |
Dietrich Thoms |
Wossidlo |
Hans Beuthner |
sowie |
Werner Lieven
Elisabeth Wischert
Kurt Hinz
Sid Sindelar
Arnold Herff
Horst Pasterski
Werner Heyking
Joachim Bogs
Anja Buczkowski
Helmuth Patalong
Ingrid Schlosshauer
Josef Hauenzwickel |
|
Fernsehspiel in drei Teilen von |
Reinhart Müller-Freienfels |
Nach dem Roman von |
Hans Fallada |
Schnitt |
Marie-Anne
Gerhardt Maria Pleiner |
Regieassistenz |
Frank Guthke
Ingrid Lipowsky |
Ton |
Martin Müller |
Kostümberatung |
Dr. Ilse Wankmüller |
Maske |
Max Rauffer
Ruth Geisenhofer |
Musik |
Peter Thomas |
Kamera |
Kurt Grigoleit |
Szenenbild |
Theo Zwierski
Helmut Gassner |
Produktionsleitung |
Herbert Junghanns |
Regie |
Fritz Umgelter |
Eine Produktion des |
WDR |
Hergestellt in den Studios der |
Bavaria-Atelier GmbH München Geiselgasteig |
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