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Schau heimwärts, Engel

Erstsendung (ARD/ NDR):
Donnerstag, 21.09.1961

Regie:
John Olden

Dauer/ Bild:
118'47'', s/w

Inhalt

Motor der Familie Gant ist die Mutter, Eliza. Von unbändiger Energie strotzend, von tausenden Plänen besessen, von unermüdlicher Geschäftstüchtigkeit beseelt tyrannisiert sie eifersüchtig ihre Angehörigen. Mr. Gant flüchtet vor seinen Misserfolgen und der Wut auf Eliza und deren Pensionsgäste in den Alkohol, Tochter Helen und deren Mann Hugh finden keine Energie, aus der häuslichen Sklaverei auszubrechen, Sohn Ben wird von einer tödlichen Krankheit gelähmt - nur Eugene, der jüngste, findet den Mut und die Kraft, diese Familie zu verlassen ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Kritiken
Gong 41/1961, Seite 36:" "Schau heimwärts, Engel" war zweifellos eine hervorragende Sache - vielleicht kann man sogar sagen: etwas vom Besten seit langer Zeit. Das Spiel war aus einem Guss, erstklassig in Regie, Darstellung und Fotografie. [...] Inge Meysel spielte die Mutter zwischen Härte und Güte um keine Nuance zu streng oder zu weich. Sie traf haargenau den richtigen Ton. Ihr Mienenspiel war vollendete Schauspielkunst. Neben ihr hatte es sogar René Deltgen schwer, sich zu behaupten, obwohl er aus seiner Rolle die letzten Feinheiten herausholte. Sei noch Dietmar Schönherr genannt. Überzeugend, feinfühlig, echt. Mit diesem Spiel ist es tatsächlich gelungen, dem großen Anliegen des Romans gerecht zu werden".
Hörzu 41/1961, Seite 86: "[...] John Olden, der sich als Fernseh-Regisseur von Inszenierung zu Inszenierung gesteigert hat und heute zur Spitzenklasse zählt, gab hier erneut einen Beweis seines Könnens. Wie er auf der technischen Klaviatur des Fernsehens spielt, wie er die Schauspieler führt, die Probleme eines Stückes ins Optische überträgt, ist bewundernswert. Das Ensemble war großartig - mit dem prallen, vitalen René Deltgen, dem sensiblen, jungen Christoph Bantzer, dem wandlungsfähigen Dietmar Schönherr und der so unscheinbar wirkenden, aber überzeugenden Regine Lutz. Der sichere Instinkt für die richtige Besetzung verlässt John Olden eigentlich nur bei der Besetzung der weiblichen Hauptrollen. Es ist menschlich verständlich, dass er seine Frau Inge Meysel für die ideale Darstellerin sämtlicher Rollen hält. Aber bei allen Vorzügen, die sie hat - sie ist es nicht immer und war es auch diesmal nicht. Sie bringt nicht die eisige Kälte der Eliza Grant, die Geschäftstüchtigkeit, verbunden mit dem traditionellen, jedoch keineswegs im Herzen wohnenden Familiensinn. Sie hatte schöne Szenen, in denen sie warmherzig sein oder scheinen musste, aber das Wesen der außerordentlich diffizilen Rolle traf sie nicht. [...]"
Wissenswertes
Der internationale Erfolg Thomas Wolfes kam zwanzig Jahre nach seinem Tod durch dieses Werk und der Dramatisierung durch die junge US-Autorin Ketti Frings, die für ihre Arbeit den Pulitzer-Preis erhielt. 1958 fand ihm Rahmen der Berliner Festwochen die europäische Erstaufführung statt, auf der Bühne des Schillertheaters spielten Lucie Mannheim und Klaus Kammer.
Am gleichen Abend (21.09.1961) auch auf DRS gezeigt, am 23.01.1963 auf ARD2, am 14.10.1965 auf ARD, am 06.08.1972 auf ARD, am 09.11.1975 auf BR3, am 30.05.1985 auf BR3, am 03.02.1987 und am 29.11.1988 auf 1Plus.
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Oliver Gant René Deltgen
Eliza Gant Inge Meysel
Ben Gant Dietmar Schönherr
Eugene Gant Christoph Bantzer
Luke Gant Gunnar Möller
Helen Barton, geb. Gant Regine Lutz
Hugh Barton Manfred Steffen
Laura James Gertrud Kückelmann
Mrs. Pert Herta Saal
Madame Elizabeth Ilse Steppat
Dr. Maguire Eduard Marks
Will Pentland, Elizas Bruder Reinhold Nietschmann
Mrs. Clatt Charlotte Kramm
Jake Clatt, ihr Sohn Helmut Oeser
Miss Snwoden Anny Werner
Miss Mangle Sybille Dochtermann
Mr. Farrel Ulrich Beiger
Miss Brown Edda Seippel
nach dem Schauspiel von Ketty Frings
basierend auf einem Roman von Thomas Wolfe
deutsch von Susanne Rademacher
Drehbuch John Olden
Regieassistenz Robert E. Furch
Kameraführung Bernd Eismann
Ton Karl-Heinz Schulte
Schnitt Luise Dreyer-Sachsenberg
Szenenbild Mathias Matthies
Kostüme Irms Pauli
Kamera Eric Cross
Produktionsleitung Gerhard Riedel
Regie John Olden
eine Sendung des NDR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 30.11.2014

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