Kaiser
Jones |
Erstsendung (ARD (WDR)):
Donnerstag, 15.06.1961, 21.00-22.10 Uhr |
Regie:
Wilhelm Semmelroth |
Dauer/
Bild:
70', s/w |
Inhalt |
Eine Rebellion stürzt
Schlafwagenschaffner Brutus Jones, der sich mit Hilfe des Gauners
Smithers nach einem bewegten Leben zum Kaiser eines westindischen
Schwarzenstammes erhoben hat. Während seiner Flucht durch den Dschungel
tauchen in Visionen zurückliegende Stationen seines Lebens auf: seine
eigenen Untaten und die Verfolgungen, die er durch Weiße erlitten hat
...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Kritik |
Hörzu 27/1961, Seite 38:
"Doch noch mehr abgewirtschaftet hat der Name Wilhelm Semmelroth, [...]
der heute schon wie ein Regie-Schreckgespenst wirkt. Denn kaum ist die
unter seiner Leitung entstandene Mammut-Heimatschnulze "Schiffer im
Strom" halbwegs vergessen, da haben wir nun seinen "Kaiser Jones"
gesehen. Das Volkstümliche war schiefgegangen, also zurück zum
Visionären. Doch so simpel die Rechnung schien, sie ging nicht auf.
Semmelroth inszenierte O'Neills interessantes Stück in Grund und Boden.
Darüber hinaus erwies er dem sympathischen Kenneth Spencer einen
Bärendienst, indem er ihn für diese schlechte Sache gute Arbeit machen
ließ. Selten sah man eine Handlung, die sich so dahinschleppte. Selten
sah man ein so verstaubtes Bühnenbild aus Papier-Lianen und Papp-Bäumen.
Es war quälend, und wer abschaltete, handelte vernünftig. Aber es war
fast auch faszinierend, dieser Regie-Naivität bis zum Ende zuzusehen".
Gong 27/1961, Seite 25: "Dschungel-Mischmasch. Die Wahl des Stückes
[...] war eigentlich durch nichts gerechtfertigt, nicht einmal durch das
(enttäuschte) literarische Interesse eines kleinen Kreises. Es bleibt
allein die Genugtuung darüber, dass der müde Arbeitsmensch bei einer
Sendestörung den Apparat ausschaltete, weil eben nichts zu versäumen
war, und also rechtzeitig ins Bett kam. Wilhelm Semmelroth hatte die
Regie der Bild- und Monologfolge, die niemanden etwas anging". |
Wissenswertes |
Expressionistisches, 1921 entstandenes Drama, das ein einziger, gewaltiger
Monolog des flüchtenden "Kaiser Jones" ist, der sich in
mystisch-gespenstischen Visionen in eine Raserei hineinsteigert. |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Kaiser Jones |
Kenneth
Spencer |
Smithers |
Siegfried
Wischnewski |
Schwarze
Frau |
Connie Smith |
und die
|
Afro-Caribbean-Tanzgruppe
aus London |
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Schauspiel von |
Eugene O'Neill |
Szenenbild |
Hein Heckroth |
Regie |
Wilhelm
Semmelroth |
Eine Produktion des |
Westdeutschen
Rundfunks (WDR) |
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