Die
große Reise |
Erstsendung (ARD/ SFB):
Donnerstag, 18.05.1961, 20.40-22.10 Uhr |
Regie:
William Dieterle |
Dauer/
Bild:
82', s/w |
Inhalt |
Nell Valentine, Lehrerin
in einer amerikanischen Kleinstadt, erfüllt sich dank einer Erbschaft
den Traum ihres Lebens: eine Reise nach Paris. Auf dem Schiff lernt sie
Raymond Brinton kennen und verliebt sich in den charmanten jüngeren
Mann. Er gesteht ihr, dass er Geld unterschlagen habe und in Scheidung
lebt. In Rom, wohin die beiden von Paris weiterreisen, trifft Nell einen
Kollegen des Geflüchteten, Bankdirektor Richman, der 50.000 Dollar
vermisst. Sie opfert, ohne dass Raymond es weiß, ihre gesamten
Ersparnisse, um seine Schulden zu tilgen. Der Kollege kündigt Nell die
Ankunft von Mrs. Brinton an, die ihrem Mann nachgereist ist. Die
Lehrerin erkennt, dass Raymond, seine Frau und ihre beiden Kinder
zusammengehören und kehrt allein nach Amerika zurück. Der Schulklasse
erzählt sie von der großen Reise, die sie gemacht hat ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Kritiken |
Hörzu 23/1961, Seite 47:
"Zum dritten Mal zeigte das Deutsche Fernsehen ein Stück von Elmer Rice.
Es ist nicht zu verstehen, was die Dramaturgen immer wieder bewegt,
einem so wenig überzeugenden Autor eine so kostspielige, mit Stars
besetzte Inszenierung zu gönnen. Vielleicht hat sie das
Luxuskabinen-Milieu der "Großen Reise" gereizt. Die Figuren des
Schauspiels, edelmütige Gauner und Heroen der Selbstveräußerung,
erschienen ebenfalls alle in Luxusausgabe mit Goldschnitt".
Gong 24/1961, Seite 25: "[...] Vor der Kamera ein mäßiges Schicksal, das
in Gefühligkeit und Edelmut rettungslos versinkt. Der Betrachter fragt:
An wem liegt es, dass diese Schnulze in den Eimer geht? Liegt es an
Rice, an William Dieterles Regie, an den Schauspielern? An allem
zusammen! Das Stück ist denkbar schwach. [...] Und William Dieterle
[...] unternimmt nichts gegen die Sentimentalität, gegen die weichen
Konturen der Gestalten, die geschwätzigen Motivierungen, die groteske
Banalität der Sprache. Agnes Fink hat ein paar haftende Augen-Blicke,
fühlt sich aber ansonsten offensichtlich unglücklich im
Dreißig-Pfennig-Roman. Paul Hubschmids Rolle - Unterschlager mit Herz
und point d'honneur - ist psychologisch indiskutbael, die Figur stimmt
vorn und hinten nicht. Bankemissär Paul Esser bleibt ein Schemen, und
Ingmar Zeisberg, die arme enttäuschte Ehefrau, steht vollends auf
verlorenem Posten. Werner Finck muss in einer Charge mit Agnes Fink
albern sein. Auf dem Fernsehkasten nistet die Spottdrossel". |
Wissenswertes |
Wiederholt auf ARD 2 am
26.08.1962 und auf BR3 am 14.10.1982. Gong 20/1961, Seite 30 zur Sendung:
"Boulevardstück mit ausgesprochen reizvollen Rollen für gute Schauspieler,
trotz des positiven Schlusses vertritt das Stück in seiner Ganzheit eine
recht pessimistische Lebensanschauung". |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Nell Valentine |
Agnes Fink |
Raymond Brinton |
Paul Hubschmid |
Professor Coogan |
Werner Finck |
Harvey Richman |
Paul Esser
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Adele Brinton |
Ingmar Zeisberg |
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Fernsehspiel von |
Elmer Rice |
Musik |
Herbert
Trantow |
Szenenbild |
Emil Hasler |
Regie |
William
Dieterle |
eine Produktion des |
Senders Freies
Berlin (SFB) |
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