Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1960

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Zur letzten Instanz

Erstsendung (ARD):
Donnerstag, 22.09.1960, 20.55 Uhr

Regie:
Fritz Schröder-Jahn

Dauer/ Bild:
67', s/w

Inhalt

Das Dienstmädchen Rosalie Prudent steht vor dem Richter: sie hat einen Kindsmord gestanden. Die junge Frau verschweigt jedoch ihre Beweggründe dafür. Nach einem großen Tumult in der Verhandlungspause, der sich im Lokal "Zur letzten Instanz" abspielt, rückt Rosalie schließlich mit dem Namen des Kindsvaters heraus. Es wird offensichtlich, wie die lieblose Umwelt und die Umbarmherzigkeit rund um das Mädchen die Frau zu einer Verzweiflungstat getrieben haben. Schließlich steht fest: Rosalie Prudent ist die Angeklagte. Die wahren Schuldigen - die Menschen aus ihrer völlig verantwortungslosen Umgebung - laufen jedoch frei herum ... (Text © GP, Die Krimihomepage)

Kritiken
Gong 41/1960, Seite 28: "[...] Das Unbehagen, das diese gesellschaftskritische Studie aus den siebziger Jahren auslöste, erklärte sich nicht allein daraus, dass sich die Schilderung des doppelten Kindermords wie eine blutrünstige Jahrmarktsmoritat ausnahm, die durch das hölzerne Agieren der Angeklagten eindringlich illustriert wurde. Es ergab sich auch aus der Vermischung sozialkritischer und psychoanalytischer Bereiche, so dass zum Schluss - den der Autor völlig offen hielt - weniger die äußere Bedrängnis des jungen Dienstmädchens als der seelische Schock und seine unmittelbare Auswirkung den Zuschauer vor die Frage stellten, wie eine solche Reaktion überhaupt möglich ist. [...] Es gibt menschliche Schicksale - und zu ihnen gehört das der Rosalie Prudent - die nur für die Gerichtsakten oder die Krankenpapiere des Arztes, nicht aber für die Bühne oder den Bildschirm bestimmt sind. Das Spiel selbst war gepflegt in Szene gesetzt. Heinz Klevenow als bärbeißiger Varambot, in seiner Rolle zu sehr überzogen, wirkte allerdings nicht wie ein Bauer, sondern allenfalls wie ein verspießter Kleinbürger, und Solveig Thomas zerstörte ihr eindrucksvolles stummes Spiel durch den unüberhörbaren süddeutschen Akzent, der nicht in das französische Milieu passen wollte."
Hörzu 41/1960, Seite 60: "Horst Lommers 'Zur letzten Instanz' hätte unter die Haut gehen sollen. Aber, lags am Stück, lags an der Inszenierung - die Personen waren stark überzeichnet, die Handlung zähflüssig, die Tragik ergriff nicht. "
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Baptiste Varambot Heinz Klevenow
Clemence, seine Frau Edda Seippel
Rosalie Prudent, Dienstmädchen Solveig Thomas
Gaston Claparon, Kaufmann Viktor Stefan Goertz
Mutter Boudin, Hebamme Hildegard Grethe
Louis Turpin, Wirt des Weinkellers "Zur letzten Instanz" Werner Völger
Ginette, seine Nichte Renate Danz
Jupillon, Vorsitzender Albert Johannes
Collard, Generalstaatsanwalt Helmut Peine
Nectaire, Offizialverteidiger Peter Capell
Dr. Lamoureux, medizinischer Sachverständiger Armas-Sten Fühler
Latoux, Gerichtsdiener Eric Schildkraut
Fernsehspiel von Horst Lommer
Szenenbild Fritz Brauer
Regie Fritz Schröder-Jahn
Eine Produktion des NWRV Hamburg

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 05.09.2016

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