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Das Große Messer

Erstsendung (ARD):
Donnerstag, 03.12.1959, 20.50 Uhr

Regie:
Franz Josef Wild

Dauer/ Bild:
139', schwarz/weiß

Inhalt

Hollywood ist Schauplatz der dramatischen Handlung: Charlie Castle, einst ein guter Schauspieler, Idol von Millionen und glücklich verheiratet, kämpft verbissen gegen seinen allmächtigen und allgegenwärtigen Produzenten Marcus Hoff, um sich einen letzten Rest Persönlichkeit und Eigenständigkeit zu erhalten. Er weigert sich, einen neuen Vertrag zu unterschreiben, der ihn wieder für lange Monate an Marcus Hoff, Hollywood und billige Filme ketten und wohl das endgültige Aus für seine Ehe bedeuten würde. Doch eine vertuschte Schuld, die ein Freund büßte, um Charlies Karriere zu retten und von der Hoff weiß, nimmt ihm endgültig die Entscheidungsfreiheit ... Eine nicht weniger tragische Gestalt ist die kleine Schauspielerin Dixie Evans, die ebenfalls vom unbarmherzigen Filmbetrieb ruiniert wurde und deren Schicksal unheilvoll mit dem von Charlie Castle verbunden ist. Dixies verzweifelte Rache droht, Castle und Marcus Hoff mit in den Abgrund zu reißen ...
Text: © JO, Die Krimihomepage

Kritiken

Gong 51/1959, Seite 29: "In der gleichen Welt (Anm.: wie 'Der König ist tot'), aber einige Etagen höher, spielte Clifford Odets 'Das große Messer'. Das laszive Treiben hinter den Kulissen Hollywoods, gesellschaftskritisch mit scharfer Klinge seziert, schien im Mittelteil hin und wieder fast Selbstzweck zu werden [...] , dann aber stieß Odet mit einer raffinierten Handlungsführung, die den Zuschauer zur leidenschaftlichen Stellungnahme zwang, und geschliffenen Dialogen zu und hinterließ schließlich jenes beklemmende, ohnmächtige Gefühl, wie es nur der Triumph des Bösen auszulösen vermag. Die Überraschung des Abends war Paul Hubschmid, der sich ganz vom Klischee seiner Filmrollen löste und die mehr als zwei Stunden bis zum Schluss überzeugend durchhielt. Auch die übrigen Darsteller zeigten unter der Regie von Franz Josef Wild ein nuanciertes, profiliert in die Rollen passendes Spiel."
Hörzu 51/1959, Seite 44 kritisierte zunächst die zeitgleiche Ansetzung der sehr ähnlich angelegten Fernsehspiele 'Der König ist tot' und 'Das große Messer' und schrieb weiter: "Der einzige Unterschied: Das 'Kriminalstück' war ein vordergründiger, das 'Gesellschaftsstück' ein hintergründiger Reißer. Mit 48 Stunden Differenz rollten sie über den Bildschirm. Nennt man das 'Koordination'? Ein Vergleich der beiden Stücke fällt klar zugunsten des 'Großen Messers' aus. Bei Mleinek ist das Milieu Zufall, bei Odets ist es wesentlicher Bestandteil des Stücks. Die Verlogenheit der Traumfabrik, die Skrupellosigkeit einiger Manager, die Sklaverei der Stars, die Missachtung der Gesetze und der Moral - das alles ist prägnant und überzeugend dargestellt. [...] Franz Josef Wild hatte das Stück breit angelegt. Trotzdem gab es keine Minute Leerlauf - vor allem dank der hervorragenden Leistungen aller Schauspieler."

Wissenswertes

 die Rolle des Marcus Hoff war ursprünglich Fritz Eckhardt vorgesehen. - Wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 22. März 1963, 22.00 Uhr.

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Charlie Castle Paul Hubschmid
Marion Castle Maria Holst
Conny Bliss Maria Sebaldt
Buddy Bliss Walter Buschhoff
Marcus Hoff Hans Cossy
Smiley Coy Peter Capell
Hank Teagle Peter Lühr
Nat Danzinger Hans Epskamp
Patty Benedikt Nora Minor
Dixie Evans Ann Smyrner
Russell Al Hoosman
von Clifford Odets
deutsch von Franz Höllering
Szenenbild Peter Scharff
Fernsehbearbeitung und Regie Franz Josef Wild
eine Produktion des Bayerischen Rundfunks BR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 12.07.2016

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