Der
Herr Ornifle |
Erstsendung (ARD/ NWRV Köln):
Dienstag, 28.04.1959,
21.05-22.45 Uhr |
Regie:
Raoul Wolfgang Schnell |
Dauer/
Bild:
96', s/w |
Inhalt |
Ornifle schreibt für den
ehemaligen Schrotthändler und nunmehrigen Kunstmanager Machetu
Schlagertexte. Möglicherweise war er früher ein Dichter, heute glaubt
nur noch seine Sekretärin an diese Begabung. Der junge Fabrice, der ihn
eines Tages aufsucht, erweist sich als sein Sohn. Um die Ehre seiner
verlassenen Mutter zu rächen, will der junge Mann Ornifle
niederschießen. Vor Entsetzen fällt dieser in Ohnmacht, erholt sich aber
schnell, als er die reizende Braut seines Sohnes kennenlernt ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
Nach der Komödie "Ornifle ou
le courant d'air" von Jean Anouilh, deutscher Untertitel: 'Der erzürnte
Himmel'. Ornifle ist eine Art Nachkomme des Moliérschen Don Juan, dessen
Leben sich am Ende trotz aller äußerer Erfolge und Liebesabenteuer als
verpfuscht erweist. Moralisches Gegenelement ist das junge Paar Fabrice und
Marguerite, deren strenge sittliche Wertmaßstäbe sie beinah zu Mördern
gemacht hätte. - Wiederholt im 2. Programm der ARD am Samstag, 23. März
1963, 21.10 Uhr. Am Sonntag, 14. Mai 1972, 20.00 - 21.25 Uhr zeigte das
DDR-Fernsehen eine Bearbeitung mit Wolf Kaiser (als Ornifle), Barbara Dolph,
Fred Alexander, Gisela Bestehorn, Regina Beyer, Hans-Joachim Hanisch, Hans
Hardt-Hardtloff, Hans Knötzsch (auch Regie), Wilfried Pucher, Marion van de
Kamp und Gudrun Wendler. |
Kritik |
Gong 11/1963, Seite 50 zur
Wiederholung: "Brillante, geistsprühende französische Charakterkomödie, in
der hinter den bissigen, ja unmoralischen Formulierungen des Frauenhelden
Ornifle die Tragik eines lasterhaften, verfehlten Lebens und die versteckte
Sehnsucht nach Unschuld und Gerechtigkeit sichtbar werden."
Gong 20/1959, Seite 21: "[...] dessen Hintergründigkeit der WDR dadurch
gerecht wurde, dass er ihm eine ausgezeichnete, von Walter Dirks gesprochene
Einleitung mitgab. Ornifle [...] war mit Axel von Ambesser geradezu ideal
besetzt. Raoul Wolfgang Schnell ließ das Feuerwerk der geistreichen Pointen
gleichsam mit der Stoppuhr in der Hand abbrennen. Nichts wurde vergröbert
oder zu breit ausgespielt. Wer wissen wollte, was man sich unter
französischem Esprit vorzustellen hat, dem konnte es diese für den
ernsthaften Hintergrund trotzdem noch transparente Fernsehinszenierung
deutlich machen."
Hörzu 20/1959, Seite 52: "[...] Die Vorrede sollte wohl 'gscheit' sein, aber
sie wirkte geschwätzig und geschwollen. Außerdem war sie überflüssig.
Anouils freches und frivoles Stück ist ganz vordergründig: [...] Axel von
Ambesser erlitt vor einiger Zeit recht argen Schiffbruch auf dem Bildschirm.
Aber hier hatte er eine ihm beinahe auf den Leib geschneiderte Rolle. [...]
Ambesser machte das glänzend und ließ keine Pointe und kein Bonmot unter den
Tisch fallen. Ein amüsanter Abend."
Hören & Sehen 21/1959, Seite 19: "Mittelprächtig kam uns Anouilhs 'Herr
Ornifle'. Seine Einfälle können wohl manchen Bildschirmfreund auf die Palme
der Entrüstung jagen. Der 'Herr Ornifle' gehört zu den gewagtesten
Schauspielen, die sehr viel Fingerspitzengefühl vom Schauspieler und vom
Regisseur verlangen. Beide hatten von beiden etwas zu wenig. Axel von
Ambesser war nicht ganz der schillernde Don Juan, und der Regisseur hatte
den roten Stift zu wenig benutzt, um die Handlung zu raffen." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Ornifle |
Axel von Ambesser |
Fabrice |
Wolfgang Forester |
Machetu |
P. Walter Jacob |
Gräfin |
Irmgard Först |
Supo, Sekretärin |
Paula Denk |
Nenette, Haushälterin |
Magda Hennings |
Marguerite |
Uta Sax |
Pfarrer Dubaton |
Wilhelm Pilgram |
Professor Galopin |
Horst Beilke |
Doktor Subites |
Josef Eschenbrücher |
Marie de Peche |
Liesel Binder |
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Komödie von |
Jean Anouilh |
Deutsch
von | Franz
Geiger |
Musik |
William Keiper |
Szenenbild |
Franz Mertz |
Produktionsleitung |
Harry Schneider |
Produktion |
Wilhelm Semmelroth |
Fernsehbearbeitung und Regie |
Raoul Wolfgang Schnell |
Eine
Produktion des |
NWRV Köln |
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