Mond über dem Fjord |
Erstsendung (ARD/ SFB):
Donnerstag, 02.04.1959, 20.50 Uhr |
Regie:
Hanns Korngiebel |
Dauer/
Bild:
84', s/w |
Inhalt |
Der Mond steht über einem einsamen
Fischerdorf an einem zerklüfteten Fjord. Marie und Kjetil, deren Ehe längst
zerbrochen ist, wälzen sich in dieser Mittsommernacht schlaflos im Bett, hören
die Tanzmusik, die vom Gasthaus herüber klingt. Dort amüsiert sich ihr Sohn
Trond, der früh am nächsten Morgen fort- und in die Stadt gehen will. Während
Marie nichts von den Plänen ihres Jungen hält und möchte, dass er bei ihr bleibt
und den Hof übernimmt, besteht Kjetil darauf, dass sein Sohn in die Welt
hinauszieht, dass er erleben soll, was ihm selbst versagt blieb. Trond tanzt in
dieser warmen Nacht mit der jungen Signe, die ihn ebenfalls bittet, nicht
fortzugehen. Später kommt es im Haus zu einer Szene, während der sich die ganze
aufgestaute Spannung entlädt ... (Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
In einer Hörspielfassung,
erstgesendet am 8. Juni 1955, sprachen unter der Regie von Oswald Döpke
Gisela von Collande, Wolfgang Golisch, Charles Brauer, Karen Hüttmann und
Hellmuth Lange. |
Kritik |
Gong 16/1959, Seite 21:" Groß
und rund wie ein in die Pappkulisse geschnittenes Loch hing der Mond über
dem Berliner Fernsehstudio, um den Zuschauer nicht darüber im Unklaren zu
lassen, dass es bei diesem Fernsehspiel über das Innenleben norwegischer
Bauern noch einen Lichtblick gab. Eine Stunde lang quälten sich die
Darsteller tragisch-heroisch, melancholisch oder auch einfach hysterisch
durch die Handlung, aus der ein guter Regisseur einiges hätte herausholen
können. Hanns Korngiebel aber ließ die seelischen Vorgänge nicht unter der
Oberfläche ablaufen, sondern hatte alle Hähne aufgedreht, um Gefühl und
Pathos über den Bildschirm rieseln zu lassen, bis das ganze Spiel
unerträglich davon durchtränkt war. Auch Sprechpausen können eine Form
langweiliger Geschwätzigkeit sein."
Hörzu 16/1959, Seite 60: "[...] ein bemerkenswertes Stück aus dem Norden
Europas: [...] Ein simples Thema, trefflich gezeichnet, durchgeführt und
gespielt von den Alten und den Jungen. Es wäre noch gelungener gewesen,
hätte sich Regisseur Hanns Korngiebel zu Kürzungen entschlossen. Vor allem
der Dialog war streckenweise entsetzlich banal. [...]"
Hören & Sehen 17/1959, Seite 19: "Weniger ansprechend freilich war der
blasse 'Mond über dem Fjord'. Man war versucht, ihn als Beitrag zur
Wetterkarte anzusehen: Ein Tief aus Skandinavien. Imposant, wenn auch falsch
besetzt: Wilhelm Borchert - dessen ausdrucksvolles Gesicht man eigentlich
merkwürdig selten am Bildschirm sieht - und imposant im Todesmut der
Selbstüberschätzung Ilse Pagé als verderbte Halbzarte." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Marie |
Lu Säuberlich |
Kjetil |
Wilhelm Borchert |
Trond |
Konstantin Paloff |
Signe |
Ilse Pagé |
Erik |
Hans Neubert |
Ingeborg, Kellnerin |
Eva Andres |
Christian Tangen, Wirt |
Herbert Weißbach |
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Fernsehspiel von |
Tormod Skagestad |
Fernsehbearbeitung |
Carl Dietrich Carls
Hanns Korngiebel |
Szenenbild |
Werner Scholtz |
Regie |
Hanns Korngiebel |
Produktion |
SFB |
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