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Ein gewisser Judas

Erstsendung (ARD/ SWF):
Mittwoch, 19.11.1958, 20.00-21.30 Uhr

Regie:
Oskar Werner

Dauer/ Bild:
72', s/w

Inhalt

Judas verrät hier seinen Herren nicht für dreißig Silberlinge. Sie sind eher eine unwillkommene Dreingabe, die aus den bürokratischen Vorschriften der Polizei stammt. Judas verrät Jesus, weil seine intellektuelle Ungeduld nicht glauben kann, bevor er einen sichtbaren Beweis in Händen hält. Die Todesnot, in die sein Verrat den Gottessohn bringt, soll Jesus zwingen, seine göttliche Wesenheit zu offenbaren. Judas will diesen Gottesbeweis sehen - nicht, weil er zweifelt, sondern weil er glauben möchte. Als Jesus am Kreuz stirbt, fühlt sich der Verräter verraten und greift zum Strick. Die Nachricht von der Auferstehung erreicht ihn nicht mehr ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes

Gong 46/1958, Seite 28 zur Erstausstrahlung: "Oskar Werners eigenwilliges Temperament wurde von der Darstellung des intellektuellen Verhängnisses fasziniert, die dieses Stück freilich in Abweichung von der biblischen Überlieferung zu brennender Aktualität erhebt."
Wiederholt auf ARD am Sonntag, 10. April 1960, an diesem Tag im ORF erstausgestrahlt, wiederholt in ORF 2 am Donnerstag, 3. April 1980 und auf 1PLUS am 13. Dezember 1988.

Kritik
Hörzu 49/1958, Seite 58: "Eine überzeugende, erregende Deutung des Judas-Verrats [...]. Zwei Fehler, die unnötig gewesen wären: Viele Szenen waren zu dunkel fotografiert. Da hätten sich die Kameraleute gegen den fernseh-unerfahrenen Regisseur durchsetzen müssen. Und zweitens: den Judas - Oskar Werner - konnte man nur schwer und manchmal gar nicht verstehen. Aber da er selber Regisseur war, fehlte der Mann, der es ihm hätte sagen können."
Gong 50/1958, Seite 21: "Künstlerisch uneinheitlich, vor allem am Anfang eigentümlich auseinanderfallend, gab sich der Fernsehfilm 'Ein gewisser Judas' in der Inszenierung von Oskar Werner, der zugleich die Hauptrolle spielte. So interessant der Judas des Autors Puget psychologisch auch sein mochte: historisch ging er nicht nur an den Tatsachen vorbei, sondern stellte sie im Vorübergehen auch noch auf den Kopf."
Hören & Sehen 50/1958, Seite 19: "Der viel gerühmte, aber auch viel getadelte Oskar Werner inszenierte sehr eindrucksvoll, allerdings wurde streckenweise das Bild 'zelebriert', Licht und Schatten gaben der Handlung das Erhabene, ohne das ein religiöses Thema bei uns anscheinend nicht darzustellen ist. Auch hier spielte Gertrud Kückelmann die weibliche Hauptrolle sehr überzeugend."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Judas Oskar Werner
Lea Gertrud Kückelmann
Bartholomäus, der Schmied Josef Sieber
Jakobus, der Tischler Rudolf Rhomberg
Thadeus, der Kaufmann Walter Ladengast
Philippus, der Lasttierführer Franz Messner
Der Polizist Karl Lieffen
Marcus, der Lehrling Heinz Czeike
Johanna, seine Mutter Alma Seidler
Andreas, der Fischer Hannes Heer
Mathäus, der Zöllner Karlheinz Windhorst
Thomas, der Bauer Veit Relin
Fernsehfilm nach dem Bühnenstück von Claude André Puget
Pierre Bost
Übersetzung Oskar Werner
Buch Harald Zusanek
Oskar Werner
Ton Heinz Terworth
Kostüme Charlotte Flemming
Schnitt Beatrice Mainka
Maskenbildner Wolfgang und Erika Gebhardt
Szenenbild Robert Herlth und Arno Richter
Kamera Günther Anders
Hannes Staudinger
Rudolf Sander
Hannes Heer
Regie Oskar Werner
Eine Produktion des Südwestfunks

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 19.03.2016

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