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Mr. Gillie

Erstsendung (ARD/ NWRV Hamburg):
Sonntag, 28.04.1957, 20.15-22.00 Uhr

Regie:
Curt Goetz-Pflug

Dauer/ Bild:
96' (andere Angaben: 105'), s/w

Inhalt
Mr. Gillie arbeitet als Volksschullehrer in einem schottischen Kohlendorf. Neben seiner Lehrarbeit bemüht er sich auch um die geistige Betreuung seiner ehemaligen Schüler. Der hochbegabte junge Bergmann Tom Donelly, der von Gillie in Philosophie und Dramaturgie unterrichtet wird, geht auf den Rat seines Mentors hin mit seiner Braut Nelly, einer Arzttochter, und gegen den Willen deren Vaters nach London. Dort heiraten die beiden und Tom strebt eine Schriftstellerkarriere an. Währenddessen häufen sich im Dorf die Angriffe gegen Mr. Gillie als "Jugendverführer" in einem Maß, dass er schließlich vom Dienst suspendiert wird. Mit den materiellen Entbehrungen kann Gillie leben, nicht jedoch mit der Enttäuschung, die ihm Tom eines Tages bereitet, als er ihm bei einem Besuch mitteilt, er wolle doch kein großer Dramatiker werden, sich sein Geld lieber mit oberflächlichen Filmkritiken verdienen ... (Text: © JO, Die Krimihomepage)
Kritik
Gong 21/1957, Seite 25: "Ein Fernsehspiel von rund hundertundfünf (!) Minuten stellt allein schon physisch große Anforderungen. Wenn es dann nicht ganz gut gemacht ist, tritt leicht eine Ermüdungserscheinung ein. Bei "Mr. Gillie" vom NWRV ging es einem so. Es gab gute, hervorragende Szenen, aber Straffungen hätten doch not getan".
Bild + Funk 21/1957, Seite 16: "[...] Ein gutes, spannendes, selbst nachdenkliches Stück, mit ironischen Ausfällen gepfeffert, gute Regie, gute Schauspieler - da lobt man gern. Die Leiden und wenig Freuden eines Schulmeisters im schottischen Kohlendistrikt [...]. Dieses Leben rollt in einem typischen, letzten Fall ab, bevor Mr. Gillie unter einen Möbelwagen gerät, gewissermaßen vor einem Totengericht, Referent und Richter befinden über seinen Wert - ein guter Einfall, noch einmal verstärkt, da beide diesen Fall in einem Fernsehgerät verfolgen. Das ist witzig und gibt dem Spiel von vornherein Durchsichtigkeit. In den guten Szenenbildern von Karl-Hermann Joksch (hübsch irreal das Gericht, sehr real und genau treffend das Zimmer des Lehrers) zeigte Paul Günther Eifer und Eifern, Eva Fiebig war vorwurfsvoll, resigniert, an Enttäuschungen gewöhnt, Siegfried Lowitz machte aus der Rolle des dem Whisky zugeneigten Landarztes, der scharf auf gesellschaftliche Geltung aus ist und dem Erfolg alles verzeiht, ein Kabinettstück. Lowitz traf es glaubwürdig, ohne die Grenzen zu verletzen. Lutz Moik, unbeholfen zuerst und dann ein Halbstarker des Literaturbetriebs, Helga Keck, hübsch und dümmlich, auf ihren Erfolg aus wie er auf seinen. Hans Elwenspoek hatte als anglikanischer Seelenhirt eine heikle Rolle, in der Übertreibung naheliegt, aber ohne Heuchelei gegeben, ein Priester, der auch Mensch ist, selbst in den Ansichten seines Amtes".
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Mr. Gillie Paul Günther
Mrs. Gillie Eva Fiebig
Dr. Watson Siegfried Lowitz
Tom Donelly Lutz Moik
Nelly Helga Keck
Mr. Gibb Hans Elwenspoek
Richter Wolf Harnisch
Referent Adolph Spalinger
Schauspiel von James Bridie
Szenenbild Hans-Hermann Joksch
Regie Curt Goetz-Pflug
eine Produktion des Nordwestdeutschen Rundfunkverbandes Hamburg
(NWRV Hamburg)

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 11.11.2014

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