Verlorene Söhne |
Erstsendung (ARD/ NWDR Hamburg):
Donnerstag, 28. April 1955, 21.00-22.20 Uhr, |
Regie:
Hanns Farenburg |
Dauer/
Bild:
80'66'', s/w |
Inhalt |
Die beiden Brüder Wolf und
Herbert, Söhne eines Fabrikanten geraten in einen Konflikt zwischen
Gehorsam und Bruderliebe ...
(Text © JO,
Die Krimihomepage) |
Wissenswertes |
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Kritik |
Die 'Zeit' schrieb am 5. Mai
1955: "Spiel ohne Romantik. Sehr schmal, sehr befangen – so zeigte die
Kamera den jungen Autor Gerd Oelschlegel, der vor zwei Jahren aus der
Sowjetzone flüchtete und bald darauf das tragische Hörspiel „Romeo und Julia
1953“ schrieb, dessen Ursendung recht beziehungsreich mit den Meldungen über
den 17. Juni zusammentraf. Oelschlegel macht sich seine ganz persönlichen
Gedanken über die Zeit, in der wir leben. Ihm mißfällt es, daß die meisten
Menschen heute „nur leben, um zu arbeiten“. Aber er lamentiert nicht und
predigt nicht, sondern erfindet prägnante dramatische Gleichnisse, in denen
sich die Verfallenheit an die Apparaturen, die politischen und die
wirtschaftlichen, zeigt. Mit dem Zugriff des geborenen Szenikers findet er
sich in die heiklen funkischen Formen – jetzt auch die noch unerprobte des
Fernsehspiels, das ja an Möglichkeiten des Wechsels verliert, was es an
optischen Wirkungen gewinnt. „Verlorene Söhne“ heißt dieser erste Beitrag
der jüngsten Generation zu der neuesten Kunstform, den Hanns Farenburg im
Hamburger Studio mit so kräftig profilierenden Darstellern wie Carl
Kuhlmann, Rolf von Nauckhoff und Klaus Kammer inszenierte. „Verloren“ sind
beide Söhne des in der Naivität seines Machttriebs noch ungebrochenen
Fabrikanten: der jüngere, der sich die Auswanderung durch einen Griff in die
Lohnkasse erzwingen wollte und bei der Verfolgung durch die Polizei zum
Mörder wurde – der ältere, der selbstgerecht wie sein Urbild im bilblischen
Gleichnis, die Rettung des zu Tode verwundeten Bruders versäumt, um den
Staatskredit für das Unternehmen nicht zu gefährden. Oelschlegel verliert
sich nicht in Dialektik, er zeichnet seine Konflikte und Gestalten
volksstückhaft, vom Herzen her, ohne Doktrin und Tendenz, mit einer niemals
vergröbernden Simplizität." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Johannes Böhm |
Carl Kuhlmann |
Wolf, sein Sohn |
Rolf von Nauckhoff |
Herbert, sein Sohn |
Klaus Kammer |
Maria, Verlobte von Wolf |
Charlotte Radspieler |
Frau Beermann, Sekretärin |
Inge Schmidt |
Frau Steinberg, Putzfrau |
Heidi Kabel |
Bellmann |
Carl Voscherau |
Kommissar Strecker |
Kurt Fischer-Fehling |
Arzt |
Heinrich Ockel |
Sekretär des Stadt-Ausschusses |
Herbert Wilk |
Erster Arbeiter |
Hans Kirchner |
Zweiter Arbeiter |
Henry Vahl |
Dritter Arbeiter |
Adalbert Palent |
Vierter Arbeiter |
Dolf Walzer Hille |
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Fernsehspiel von |
Gerd Oelschlegel |
Kamera |
Hans Sester |
Szenenbild |
Karl Hermann Joksch |
Regie |
Hanns Farenburg |
Eine
Produktion des |
NWDR Hamburg |
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