Erstsendung (ARD):
Sonntag,
30.07.1978, 20.15-21.45 Uhr |
Regie:
Gerhard Klingenberg |
Dauer:
88'09'' |
Die resolute ältere
Cornelia Gorder, unverheiratet, hat ein einsames Landhaus gemietet,
um dort den Sommer gemeinsam mit ihrer Nichte und ihrer Zofe zu
verbringen. Problem: die Zofe ist fest davon überzeugt, dass es in
dem Gebäude spukt. Miss Gorder lässt sich davon jedoch nicht
beunruhigen, auch die Pressemeldungen über einen umgehenden
"Spinnenmörder" können die betagte Dame nicht aus der Ruhe bringen.
Der Spinnenmörder hinterlässt am Tatort stets die Silhouette einer
Spinne. Schließlich entscheidet Cornelia, Scotland-Yard-Inspektor
Anderson zu verständigen, der auch prompt kommt und Untersuchungen
anstellt... (Text:
© GP, Die Krimihomepage) |
Die Krimihomepage
meint: ein unausgegorener Mix aus Krimi und Komödie, der zur
Groteske mutiert und weder besonders lustig, noch besonders spannend
ist. Zweifellos hat diese reine Studioproduktion ihre starken und
teilweise auch unheimlich anmutenden Momente, im Großen und Ganzen
bleibt der Film aber Mittelmass. Da nützt auch die überraschende
(aber bei Krimifans doch zu erwartende) Auflösung nichts. Immerhin
ist es schön, Dietmar Schönherr, Karl Walter Diess und Monika John
beim Spielen zuzusehen. (GP, Juli 2012)
Der Gong 32/1978
(Seite 18) urteilte (ACHTUNG SPOILER!): Krimi mit Gag-Gefühl - Grüße
von Wallace und Miss Marple! - Dietmar Schönherr spielte perfekt
einen Scotland-Yard-lnspektor, der sich als Bösewicht entpuppt, und Alma
Seidler verkörperte ideal eine alte Dame, die es genießt, hinter die
Geheimnisse eines bedrohten Landhauses zu kommen. Doch von den
Darstellern abgesehen: Regisseur Klingenberg kombinierte reizvoll
Krimi-Spannung und Krimispaß, zog alle erdenklichen Wer-war's-Register
und trieb mit den altbekannten Situationen sein
intelligent-sarkastisches Spiel. Sensationen waren nicht zu verzeichnen,
doch man unterhielt sich stilvoll und weit über dem Durchschnitt.
Hörzu 32/1978 (Seite 26) schrieb: Scotland Yard auf gut
deutsch - Ein altes Schloss, die pfiffige alte Dame, das
geheimnisvolle Stöhnen, die Leiche im Spind, der Inspektor - natürlich -
der Gärtner, der kein Gärtner ist. Man könnte meinen, damit ist die
britische Kriminalkomödie komplett. Fehlschluss. Diesen Fehlschluss
zeigte die ARD zur besten Sendezeit, aber Fehlschluss bleibt
Fehlschluss: er wollte und wollte nicht zur Komödie oder gar zum Krimi
gedeihen, geschweige denn zur Kriminalkomödie. Denn - merke! - die
besten Zutaten sind für die Katz, wenn der Kochen das Rühren nicht
versteht. So saß denn die Krimigemeinde vor dem Schirm, eines war klar:
der Gärtner war es nicht. Klar auch, dass dem Inspektor (dem Dietmar
Schönherr also) nicht zu trauen war. Der Rest spielte sich außerhalb
unseres Kombinationsbereiches ab, und wo er sich verdichtete, gerann er
zur lieben, altvertrauten Langeweile.
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