Die Krimihomepage | Das deutschsprachige Fernsehkriminalspiel | 1976 | Rosaura kam um zehn

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Rosaura kam um zehn

Erstsendung (ZDF):
Dienstag, 12.10.1976, 19.30-21.00 Uhr

Regie:
Günter Gräwert

Dauer:
ca. 90 Min.

Inhalt

Bildrestaurator Bert Neumeyer lebt zurückgezogen in der kleinen Familienpension Winkler. Eines Tages gibt ihm ein Herr den Auftrag, seine hübsche Tochter Rosaura zu malen. Neumeyer ist von seinem hübschen Modell begeistert, beschließt, sie im alten Stil zu porträtieren. Zwischen den beiden entsteht eine Zuneigung, die durch eine Hochzeit besiegelt wird. Gäste, Personal und die Inhaberin der Pension verfolgen die Romanze mit großem Interesse. Doch in der Hochzeitsnacht wird Rosaura umgebracht. Die Befragung in der Pension fördert Widersprüchliches zutage, ergibt letztendlich einen Indizienbeweis gegen den phantasiebegabten Maler. Zugleich entsteht das Charakterbild eines Mannes, der in einer Welt der Illusionen lebt, die er durch nichts zerstören lassen will ... (Text: © JO, Die Krimihomepage)

Kritik

Gong 44/1976, Seite 22 gibt zwei (mäßig) von sechs Punkten: Ein langweiliger Zwitter. Der Mord geschah am Anfang. Ein Glück für die Zuschauer, denn so wurde zumindest die tote Rosaura zu einer Realität in einer von Phantastereien überquellenden Geschichte. Dass trotz der Leiche kaum Spannung aufkam, lag an der Regie, die nie den rechten Weg zwischen Krimi und Trauerspiel fand. Darunter litten auch die beiden Hauptdarsteller. Lutz Mackensy glich eher einem neurotischen Buchhalter als einem versponnen-genialen Maler. Anaid Iplicjan, sonst eine hervorragende Schauspielerin, ließ die Wirtin ungewollt zur komischen Figur geraten.
Bild und Funk 44/1976, Seite 63 gibt vier (gut) von sechs Sternen: Ein kleiner Hoffnungsschimmer für alle, die wüste Ballereien am Bildschirm ablehnen. Regisseur Günter Gräwert gelang ein Psycho-Krimi, der gar nicht so alltagsfremd war. Skurrile Tagträumereien kontrastieren mit nüchternen Beurteilungen. Trotz kleiner Unlogiken in den Charakteren - auch dies ist menschlich - gab es echte Spannung. Der Zuschauer rätselte mit, denn psychologische Anhaltspunkte wurden ihm reichlich geboten. So ein Krimi macht Spaß.

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Der Roman "Rosaura a las diez" des Argentiniers Marco Deneci (geboren 1922) wurde 1955 erstveröffentlicht, 1958 bereits verfilmt und erschien 1961 in deutscher Übersetzung. Günter Gräwert hat die Handlung von Buenos Aires nach Berlin verlegt, die Personen - bis auf die Titelfigur - umbenannt, einiges geändert. Alles Wesentliche wurde jedoch übernommen.
Kinder Literaturgeschichte schreibt über das Buch: Das alte literarische Motiv vom Träumer, dem eine erträumte Figur zum Schicksal wird, hat hier eine reizvolle Abwandlung gefunden ... Die äußere Form des Kriminalromans wird benutzt, um Hintergründiges sichtbar zu machen: die Fragwürdigkeit dessen, was wir für Wahrheit halten.

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Frau Winkler Anaid Iplicjan
Bert Neumeyer Lutz Mackensy
Rosaura Herlinde Latzko
Inspektor Heinz-Theo Branding
Horst Schumacher Marius Müller-Westernhagen
Else Barbara Morawiecz
Clara von Priesnitz Renate Grosser
Kurt Otto Götz-Olaf Rausch
Tante Käthe Haack
Der Herr Friedrich Schoenfelder
Mathilde Cornelia Meinhardt
Verena Rebecca Völz
Bettina Irina von Bentheim
Buch Günter Gräwert
nach dem Roman von Marco Denevi
Kamera Horst Schier
Ausstattung Günther Lüdecke
Regie Günter Gräwert
eine Sendung des ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 03.05.2014

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