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Der Zeuge

Erstsendung (ARD):
Donnerstag, 04.11.1971, 20.15-21.20 Uhr

Regie:
Reinhard Mieke

Dauer:
65'31'', s/w

Inhalt
In einer Hotelbar kommt es zur mysteriösen Ermordung eines mexikanisches Politikers. Handelt es sich um ein Attentat aus politischen Gründen? Ein Barmädchen kann den Täter beobachten. Diego versucht die Hintergründe herauszufinden... (Text: © GP, Die Krimihomepage)
Kritik
Das Hamburger Abendblatt vom 05.11.1971 (Nr. 258, S. 12) urteilte: "Der Titel kann eine Zeitlang missverstanden werden. "Der Zeuge" ist nicht das Barmädchen, das den wirklichen Mörder beobachtete, sondern das Opfer des Anschlags: Zeuge im christlichen Wortsinne oder wie Clemens Münster ursprünglich sagen wollte: "Der ungläubige Märtyrer". Hinter der Camouflage des Kriminalstückes? Mord in der Hotelbar und aus Staatsräson? Verbirgt sich also eine religiöse Problematik, die jeden befallen kann, der weder die Vernunft verleugnen, noch die Hoffnung auf eine Gerechtigkeit aufgeben will, die nicht erst im Himmel stattfindet. Ein interessantes Thema: zwiespältig, komplex, unwirklich und ahnungsvoll, immerhin aber denkbar. Der frühere bayerische Fernsehgewaltige hat es in Umrissen abgesteckt, Regisseur Reinhard Mieke es damit aufzufüllen versucht, dass er starke schauspielerische Korsettstangen einzog: Rolf Boysen, Pinkas Braun, Charles Regnier und Franz Kutschera. Ohne sie hätte die Sache danebengehen können. So traf sie der auch vom Fernsehen gepflegten deutschen Novemberstimmung mitten ins Herz: Allerseelen, Bußtag, Totensonntag. Der Monat hat gerade erst angefangen".
Die Krimihomepage meint: "Interessant wegen der Darsteller und dem häufigen Darsteller, inhaltlich etwas skurril." (GP, Oktober 2020)
Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos
Am 04.11.1971 erschien im Hamburger Abendblatt ein Interview  mit dem Autor Dr. Clemens Münster, dem vormaligen Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks, der dieses s/w-Fernsehspiel schon 1967 schrieb und seit Februar 1971 in Pension war. Nachdem es intern beim BR einige Auseinandersetzungen deshalb gab, konvenierten Münster und der Intendant darin, dass es erst realisiert werden sollte, wenn Münster in Pension sei. Münster wurde in dieser Ausgabe gefragt, wie sein Stück einzuordnen sei, als Krimi oder Agententhriller. Darauf meinte er: "Das ist etwas schwierig. Ich würde sagen, es ist zugleich ein Krimi und ein Problemstück. Abgesehen davon, daß es natürlich den Unterhaltungswert eines Krimis haben, soll, geht es mir um die Folgen einer Gewissensentscheidung. Ich will an einem Gedankenbeispiel zeigen, dass ein Mensch, in diesem Fall ein Politiker, der sich innerlich von der Kirche bereits losgesagt hat, sich doch dafür entscheidet, gewisse Risiken dafür einzugehen, dass er nicht aus der Kirche austritt, obwohl ihm das von der Regierung, in die er eintreten soll, nahegelegt wird, obwohl er durch diese Entscheidung daran gehindert wird, seine auch für das Volk wichtigen wirtschaftlichen Pläne auszuführen, und obwohl er schließlich dadurch ein nicht unerhebliches Risiko eingeht, wie dann der Verlauf der Geschichte zeigt. Wichtig sind die vier Hauptpersonen. Jede dieser Hauptpersonen sagt etwas, worauf es mir ankommt. Die eigentliche Kernfigur ist Ramón, gespielt von Rolf Boysen".
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Diego Pinkas Braun
Olivia Regina Lemnitz
Ramón Rolf Boysen
Inés Ann Helstone
Padre Ignacio Charles Regnier
Präsident Franz Kutschera
Kabinettschef Konrad Georg
Regierungskommissar Ferdy Mayne
Polizeichef Hans Schulze
Kommissar Dieter Hallervorden
Lopez Derval de Faria
Portier William Ray
Barkeeper Eberhard Peiker
Buch Dr. Clemens Münster
Tontechnik Karl Wiesbauer
Bildtechnik Hannelore Krause
Bildschnitt Astrid Pankow
Heidrun Kaiser
Kamera Eckard Kaemmerer
Peter Czegley
Hans-Klaus Petsch
Regieassistenz Kurt W. Oehlschläger
Aufnahmeleitung Werner Freyberg
Produktionsleitung Günther Lebram
Musik Árpád Bondy
Kostüme Hille Warndorf
Szenenbild Eberhard Matthies
Produktion Peter Hoheisel
Regie Reinhard Mieke
eine Produktion des Bayerischen Rundfunks

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 02.10.2020

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