Erstsendung (ZDF):
Sonntag, 26.09.1971, 20.15-21.30 Uhr

Regie:
Heinz Schirk

Dauer:
71'14''

Maloin, Weichensteller im Hafenbahnhof von Dieppe, kann von seinem Stellwerk aus alle Vorgänge auf dem Gelände verfolgen. In einer Herbstnacht wird er Zeuge, wie zwei Schmuggler in Streit geraten und dabei einer von ihnen mit einem kleinen Koffer in der Hand ins Hafenbecken stürzt. Maloin springt ihm kurz entschlossen nach und birgt den Koffer. Dadurch wird er in eine mysteriöse Affäre verstrickt ...  (Text © JO, Die Krimihomepage)

Mit "Der Mann aus London" liefert Regisseur Heinz Schirk eine bildgewaltige spannende Simenon-Verfilmung ab. Der bewusst in schwarz/weiß gefilmte Psychokrimi ist im Herbst an der Nordküste Frankreichs angesiedelt und dementsprechend kalt und kühl sind die Bilder. Jean Servais in der Hauptrolle spielt überlegen, spricht kaum und gibt in seine Gedanken und Gefühle meist nur über seine Handlungen, seine Gestik und Mimik Einblick. Regisseur Schirk ist sich bewusst, einen Film zu machen - denn anders als bei einem Theaterstück - ergibt sich die Handlung aus dem, was man sieht, es gibt nur wenige Dialoge. Die Stimmung wird optimal von der Kamera eingefangen und man hat eindeutig das Gefühl: das ist eine Georges-Simenon-Verfilmung. Macht Spaß! (Kritik © GP, Die Krimihomepage, Jänner 2011)

In der Hauptrolle des schwarz-weiß-Krimis spielt der durch "Rififi" bekannt gewordenen frz. Schauspieler Jean Servais seine erste Rolle in einem deutschen Fernsehfilm.
In der europäischen Koproduktionsreihe "Georges Simenon" entstand 1989 eine weitere Version unter der Regie von Jan Kenja mit Piet Kamerman, Paul Gieske und Mieke Verheyden (Erstsendung: 16.10.1989, 55 Minuten ORF 1). 2007 entstand mit "Der Mann aus London" eine ungarische Verfilmung unter der Regie von Béla Tarr und Ágnes Hranitzky mit Miroslav Krobot.
Der Film ist beim ZDF-Mitschnittservice entgeltlich zu erwerben.