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Wie eine Träne im Ozean
(Teil 1
- Teil 3) |
Erstsendung (ARD/ WDR):
Teil 1: Sonntag, 04.01.1970, 20.15-22.15 Uhr
Teil 2: Sonntag, 11.01.1970, 21.30-23.15 Uhr
Teil 3: Sonntag, 18.01.1970, 20.15-21.40 Uhr
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Regie:
Fritz Umgelter |
Dauer:
Teil 1: 120', s/w
Teil 2: 101, s/w
Teil 3: 82', s/w |
Teil 1: "Nutzlose Reise" (Sonntag, 04.01.1970, ARD/ WDR,
20.15-22.15, 120', s/w)
Drehbuch:
Wolfgang Mühlbauer |
Frühjahr 1931. Der junge deutsche KP-Genosse
Josmar Goeben fährt nach Jugoslawien, wo der Terror eines autoritären
Polizeistaates wütet. Er lernt dort die illegale KP kennen und wird Zeuge,
wie der Kampf der jugoslawischen Arbeiterschaft zu einem sinnlosen Opfergang
führt ...
(Text © JO, Die Krimihomepage) |
Teil 2: "Abfall" (Sonntag, 11.01.1970, ARD/ WDR, 21.30-23.15 Uhr,
101', s/w)
Drehbuch:
Helmut Pigge |
Im Januar 1933 gelangen die Nazis in
Deutschland an die Macht. Politische Opposition ist nur noch im Untergrund
möglich. In den Reihen der verbotenen KPD herrscht bald Verrat, viele fallen
der Moskauer Parteilinie zum Opfer. Josmar Goeben, der in Jugoslawien den
sinnlosen Opfergang der dortigen Arbeiterschaft erleben musste, befindet
sich deshalb im Zwiespalt zwischen seinen Erkenntnissen und den Maßnahmen
der Partei während dieser schwierigen Phase. Herbert Soennecke, ein
KP-Revolutionär der ersten Stunde, wird Josmars Mentor in der Zeit im
Untergrund. Der 'alte Kämpfer', an die Notwendigkeit der Parteidisziplin
glaubend, gerät zwischen die Mühlsteine der Parteibürokratie ...
(Text © JO, Die Krimihomepage) |
Teil 3: "Niederlage" (Sonntag, 18.01.1970, ARD/ WDR, 20.15 21.40
Uhr, 82', s/w)
Drehbuch:
Oliver Storz |
Wien 1934. Der bewaffnete Widerstand der
österreichischen Sozialdemokraten ist für den jungen deutschen KP-Genossen
Josmar ein Zeichen dafür, dass die Arbeiterschaft nicht kampflos gegen den
Faschismus aufgeben will. In Wien treffen er und Dr. Faber den liberalen
Historiker Professor von Stetten, der sich bisher von allen revolutionären
Umwälzungen distanziert hat. Der Akademiker wird in die Geschehnisse
hineingezogen, als er einem schwer verwundeten Arbeiter zu Hilfe kommt. Die
Tage des Februaraufstandes besiegeln das Schicksal der Männer ...
(Text © JO, Die Krimihomepage) |
Kritiken |
Hörzu 3/1970, Seite 12 zum
ersten Teil: "Kommunisten unter sich, die Spannungen zwischen Führern und
den - zu ihrem Unglück - denkenden Gefährten [...]. Fritz Umgelters Regie
erzielt den Umgelter-Effekt: Sie erzählt breit und trotzdem erregend. Selbst
aus Partei-chinesisch werden Funken geschlagen. Von dem Film wird hier noch
mehr zu sagen sein."
Die Wiener 'Arbeiterzeitung' schrieb am 20.01.1970, Seite 9 zur
ORF-Ausstrahlung: "Der erste Teil [...] ist ein - von Fritz Umgelter -
knapp, kühl und spannend inszenierter Film gewesen. Gleichsam eine Art von
Polit-Krimi. [...] Über den Kommunismus überhaupt und über die Arbeit der
Komintern insbesondere hat er sehr wenig ausgesagt. [...]"
Hörzu 5/1970, Seite 14: "[...] Wolfgang Mühlbauer [...] gruppierte und
konzentrierte die Spannungsmomente, Philosophie und Abenteuer kamen
gleichermaßen zur Geltung. Vor dem Hintergrund der wilden jugoslawischen
Landschaft wurde die sinnlose Opferung der eigenen Genossen durch die Partei
evident. Als deutscher Jungkommunist Goeben, 'Held' der Trilogie, spielte
sich Martin Lüttge endgültig in die erste Reihe. Das Berlin der Jahre
1932/33 war der Schauplatz der Folge 'Abfall'. Helmut Pigge schrieb sie.
[...] Die innere Dramatik wurde hierbei oft durch Krimi-Elemente überspielt,
was zwar die Spannung erhöhte, aber auf Kosten des Gedanklichen ging. Für
'Niederlage' [...] zeichnete Oliver Storz verantwortlich. Ein Spiel auf zwei
Ebenen: der Wiener Arbeiteraufstand 1934 und die Auseinandersetzungen des
liberalen Historikers Stetten (Guido Wieland gestaltete ihn subtil und
verhalten) mit dem Kommunisten Dr. Faber (von Günter Mack nuanciert
dargestellt). Gegenwärtige Szenen und Erinnerungsdialoge akzentuierten den
Verwandlungsprozess. Die Mammutaufgabe, das drei Abende füllende Denkspiel
zu inszenieren, hat Fritz Umgelter mit Bravour gelöst. Tempo, Dichte und
Eindringlichkeit der Szenen faszinierten. Und was für ein Aufgebot an
großartigen Schauspielern!"
Die Wiener 'Arbeiterzeitung' schrieb am 03.02.1970, Seite 9 zur
ORF-Ausstrahlung: "Vom ersten zum dritten Teil hat die Trilogie [...] eine
grundlegende stilistische Wandlung durchgemacht. Begonnen hat's als
Politkrimi, geendet hat's als wenig dynamische, akademische Präsentation von
Argumenten, als keineswegs idealistische Installation eines Unhelden, des
liberalen Professors Stetten, der zwischen den Fronten steht. (Dass Josmar,
der Held des ersten und zweiten Teils jener Erschossene war, über den sich
Stetten beugte, wird allerdings nicht jeder erkannt haben.) Stetten ist die
Symbolfigur für die zerrissene, hilflose Rolle der Liberalen [...] - von
Wieland übrigens sehr, sehr stark gespielt - ist sehr wohl ein positiver
Held, aber, wie gesagt, kein idealistischer. Der Skeptiker Sperber
verweigert sich die Darstellung einer allein gültigen und
alleinseligmachenden Ideologie."
Gong 40/1983, Seite 84 zitiert zur zweiten ARD-Wiederholung die eigene
Kritik: "Für intime Kenner ein Schlüsselroman, für die Mehrzahl der
Zuschauer ein Polit-Krimi."
Gong 34/1988, Seite 67 zitiert zur 1-Plus-Wiederholung die 'Welt': "Das
Dokumentarspiel ist tot. Es lebe die Story." |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Hörzu 1/1970, Seite 30 zur
Erstausstrahlung: "Abrechnung eines vom Kommunismus Enttäuschten,
Streitgespräch über den Verrat der Revolution durch Stalin und seine
Paladine, Chronik der Jahre 1930 bis 1945 - all das ist das Epos des
Wahl-Parisers Manès Sperber. Bevor er 1937 mit dem Kommunismus brach,
war Sperber (geb. 1905 in Galizien) als überzeugter Marxist jahrelang
illegal in vielen europäischen Ländern tätig. Die Untergrundarbeit kennt
er also aus eigener Anschauung. Aus seinem über 1000 Seiten starken Buch
(1940 - 1951 verfasst, 1961 erstmals deutsch) wurden fürs Fernsehen drei
Episoden (die jedoch nicht den drei Episoden des Buches 'Der verbrannte
Dornbusch', 'Tiefer als der Abgrund' und 'Die verlorene Bucht'
entsprechen) ausgewählt, die sich auf die Zeitspanne beschränken, als
der Faschismus sich in Europa etablierte: Die Reise eines Berliner
KP-Funktionärs zu seinen Genossen nach Jugoslawien (1931), der
Widerstand und die inneren Kämpfe der KPD während der ersten Jahre der
Hitlerdiktatur und der Wiener Arbeiteraufstand im Februar 1934.
Ungewöhnlich ist: jeder Teil wurde von einem anderen Autor
dramatisiert."
Die Ausstrahlung des zweiten Teils wurde nach vielen Protesten von 20.15
Uhr auf 21.30 Uhr verschoben, um eine Überschneidung mit der letzten
Folge des Reinecker-Dreiteilers "11 Uhr 20" im ZDF zu vermeiden.
Im ORF gezeigt am Sonntag, 18.01., Sonntag, 25.01. und Sonntag,
01.02.1970 jeweils um 20.15 Uhr. Mehrfach wiederholt: Im
ARD-Nachmittagsprogramm am Mittwoch, 22.11., Sonntag, 26.11. und
Sonntag, 03.12.1972, im ARD-Nachtprogramm am Mittwoch, 12.10.,
Donnerstag, 13.10. und Freitag, 14.10.1983, im HR-Abendprogramm am
Samstag, 22.04., Samstag, 29.04. und Samstag, 06.05.1978, im
WDR-Abendprogramm am Samstag, 06.06., Montag 08.06. und Samstag,
13.06.1981, im ORF-Hauptabendprogramm am Samstag, 29.10., Sonntag,
30.10. und Montag, 31.10.1983 und im 1-Plus-Abendprogramm am Donnerstag,
01.09., Samstag, 03.09. und Sonntag, 04.09.1988. Sehbeteiligung bei der
Erstausstrahlung: Teil 1: 28%, Zuschauerurteil: gut (+3), Teil 2: 27%
bzw. +4, Teil 3: 16% (mittelmäßig) bzw. sehr gut. |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Teil 1 |
Josmar Goeben |
Martin Lüttge |
Dr. Faber |
Günter Mack |
Vasso |
Helmut Wildt |
Mara |
Krista Keller |
Andrej |
Hans Brenner |
Karel |
Heinz Weiss |
Winter |
Karlheinz Fiege |
Petrowitsch |
Klaus Schwarzkopf |
Vojko |
Alf Reigel |
Mihaljo |
Jörg Pleva |
Vlado |
Karl Heinz von Hassel |
Zeljo |
Jürgen Cziesla |
Slavko |
Bruno Dallansky |
Maritsch |
Hans Joachim Schmiedel |
Eder |
Siegurd Fitzek |
Legic |
Otto Rouvel |
Professor |
Anfried Krämer |
Eine Genossin |
Ariane Calix |
sowie |
Helmut Fischer
Michael Grimm
Herbert Kersten
Walter Laugwitz
Ulf J. Söhmisch
Herbert Weicker
Laci Cigoj
Maks Furijan
Marija Prebil
Sandi Savnik
Marjan Stare |
Teil 2 |
Josmar Goeben |
Martin Lüttge |
Dr. Faber |
Günter Mack |
Herbert Soennecke |
Herbert Stass |
Herta |
Rita Mosch |
Irma |
Renate Zillessen |
Bärtchen |
Edgar Mandel |
Pal |
Janos Gönczöl |
Erna |
Maria Körber |
Classen |
Rolf Boysen |
Hannes |
Franz Rudnick |
Max |
Franz Josef Saile |
Dr. Lengberg |
Hans Hermann Schaufuß |
Ilming |
Ernst Dietz |
Kriminalrat |
Wolfgang Höper |
'Schweinebacke' |
Traugott Buhre |
sowie |
Gerd Arnau
Günther Becker
Hans Bergmann
Günter Knichel
Helge Peinhardt
Gerd Potyka
Dietrich Thoms
Achim Thorwald |
Teil 3 |
Josmar Goeben |
Martin Lüttge |
Dr. Faber |
Günter Mack |
Professor von Stetten |
Guido Wieland |
Mathilde Stetten |
Judith Holzmeister |
Walter |
Karl Walter Diess |
Ute |
Ingeborg Solbrig |
Grunder |
Kurt Jaggberg |
Karrer |
Peter Machac |
Furler |
Gandolf Buschbeck |
Schrenk |
Erich Auer |
Monsignore Graber |
Hans Jaray |
Ein Arbeiter |
Heribert Sasse |
sowie |
Peter Brand
Gerdt Diemeg
Thomas Fischer
Egbert Greifeneder
Hans Hirschmüller
Wolf Oeser
Franz Pikola
Georg Simon Schiller
Rudi Schippel
Maximilian Sillaber
Luis Zügner |
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Drehbuch |
Wolfgang Mühlbauer
(Teil 1)
Helmut Pigge (Teil 2)
Oliver Storz (Teil 3) |
nach dem Roman von |
Manès Sperber |
Kamera |
Gernot Roll
Joseph Vilsmaier |
Szenenbild |
Rolf Zehetbauer
Herbert Strabel
Hans Ehegartner
Werner Achmann |
Produktionsleitung |
Manfred Kercher |
Produktion |
Helmut Pigge |
Regie |
Fritz Umgelter |
Eine Produktion der |
Bavaria Atelier GmbH |
im Auftrag des |
WDR |
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