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Palace-Hotel

Erstsendung (ARD/ WDR):
Dienstag, 23.09.1969, 21.05-22.15 Uhr

Regie:
Tom Toelle

Dauer:
 70', s/w

Inhalt

Für den rheinischen Industriekönig Paul Berwald ist das Leben sinnlos geworden. Sein Geschäftspartner Dr. Berger hat ihm die Frau ausgespannt und mit Fehlspekulationen um sein ganzes Vermögen betrogen. Berwald ist des Lebens müde, doch es fehlt ihm die Kraft zum Selbstmord. Da stößt er auf ein besonderes Angebot: das 'Suizid-Arrangement Palace-Hotel' für zehntausend Mark. Innerhalb von höchstens vier Wochen garantiert das Hotel den gewünschten Zustand - alles äußerst diskret und schmerzlos. Berwald bucht das Selbstmord-Hotel und hat wie jeder Klient das Recht, das Arrangement jederzeit zu kündigen ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Kritik

Gong 38/1969, Seite 52 zur Erstausstrahlung: "[...] Die makabre Geschichte soll die totale Manipulation und die Kommerzialisierung des menschlichen Daseins entlarven, in der schlechthin alles zum Gegenstand von Angebot und Nachfrage wird. Warum, so stellt sich die Frage, nicht auch der eigene Tod?"
Bild + Funk 41/1969, Seite 49 gibt vier (gut) von fünf Sternen: "Wer eine zeitkritische Satire auf die moderne Wohlstands- und Konsumgesellschaft erwartet hatte, wurde enttäuscht. Aber vielleicht wollten die Autoren nichts anderes als einen makabren Spaß mit Krimi-Gruseleffekten. Unvoreingenommene Freunde des Schwarzen Humors hatten ihr Vergnügen."
Hörzu 41/1969, Seite 12: "[...] Autor Herbert Asmodi visiert zeitkritisch das hemmungslose Management und den kalten Perfektionismus an. Dabei wagt er sich kühn in den Vorhof des Todes und ist nun gezwungen, höher zu zielen: auf Existenzerhellung des Menschen in Grenzsituation. Aber die Kraft, den Bogen so weit zu spannen, reicht nicht ganz aus. Das Stück kippt ab. Fast lautlos allerdings, denn es wird angenehm, diskret, fast perfekt aufgefangen von der feinnervigen Regie des jungen Tom Toelle und vom Spiel Peter Pasettis, der gelöst und groß die lange Nacht erwartet."

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos
Am 23.07.1970, zur Wiederholung, schrieb das Hamburger Abendblatt: ""Ich würde nie etwas machen, wozu ich keine Lust habe" - Diese glückliche Maxime kann sich ein Mann leisten, der zu den gefragtesten und meistbeschäftigten Fernsehautoren Deutschlands gehört und bereits im Großen Brockhaus verzeichnet ist: Herbert Asmodi (47). Mit der heutigen parodistischen Kriminalkomödie um eine Selbstmordepidemie am britischen Hof, fügt der Schriftsteller zum Ruhm seines Fleißes der langen Reihe von Fernsehstücken ("Reisegesellschaft", "Palace-Hotel", "Die Geschichte der 1002. Nacht" u. v. a.) ein weiteres hinzu. Neben seinem Fernsehpensum findet der Vielschreiber auch noch Zeit für Bühnenstücke. "Das ist doch gar nicht so erstaunlich", reagiert Herbert Asmodi auf die Frage nach seiner enormen Arbeitskapazität. "Ein Autor ist eben ein Mensch, der pausenlos schreiben möchte." Der Münchner braucht einen Monat, um ein Fernsehstück zu schreiben, kleine Verzögerungen entstehen höchstens bei komplizierten Dialogen. Die Sender der ARD-Anstalten, für die er meist arbeitet, ("weil die Stücke da wiederholt werden und das doppelte Honorar bringen") räumen ihm ein Mitspracherecht bei der Rollenauswahl und der Gestaltung ein: "Regisseur und Autor arbeiten eng zusammen, im Gegensatz zum Theater."
Herbert Asmodi, der von Kind an "Autor werden wollte, ich wusste nur nicht, wie", kam 1952 nach München mit einem abgebrochenen Germanistikstudium und ungebrochenem Schriftstellerehrgeiz. Indes fehlt bis heute ein Roman in seinem umfangreichen Werk ("obwohl ich in meiner Heidelberger Studienzeit immer die Vorstellung hatte, die Welt würde einen bedeutenden Epiker verlieren, wenn ich mich, wie mehrmals beabsichtigt, aufhängen würde!") und es wird auch keiner mehr erscheinen." Wenn das Fernsehen ihm die Zeit lässt, wird sich Asmodi jedoch noch einen neuen Zweig des Literaturbetriebes erschließen: "Gedichte sind von mir gewiss noch zu befürchten!""
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Paul Berwald Peter Pasetti
Dr. Berger Hans Korte
Heller Gert Westphal
Alice Renate Grosser
Tina Berwald Gudrun Erfurth
Silvia de Vries Luitgard Im
Meyerheim Alexander Trojan
Der Roué Hans Quest
Die alte Dame Rose Renée Roth
Gesellschafterin Liselotte Kuschnitzky
Der unangenehme Gast Josef Meinertzhagen
Der Versager Robert Naegele
Portier Wolfgang Borchers
Fernsehspiel von Herbert Asmodi
Nach einer Idee von André Maurois
Kamera Dieter Naujeck
Szenenbild Lothar Kirchem
Regie Tom Toelle
Eine Produktion des WDR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 29.03.2020

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