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Der Unfall

Erstsendung (ARD/ WDR):
Donnerstag, 07.11.1968, 20.15-21.30 Uhr

Regie:
Peter Beauvais

Dauer:
72'29'', s/w

Inhalt

Der spanische Gastarbeiter Abél wird schwer verletzt mit eingeschlagenem Schädel in einer Baugrube gefunden. Sein Bruder Paco kommt einen Tag später nach Köln und weiß noch nichts von dem Vorfall. Ohne Kenntnisse der deutschen Sprache muss er sich durchschlagen und wird schnell mit Vorurteilen konfrontiert. Nachdem er vom Kriminalkommissar, der die Untersuchung leitet, über Abéls Zustand informiert wird, versucht er selbst, den Ereignissen auf den Grund zu gehen. Als Abél - der offenbar Opfer eines rassistischen Übergriffes geworden ist - stirbt, kommt es zur Eskalation... (Text © GP, Die Krimihomepage)

Kritik

Peter Beauvais, für Qualitätsfernsehen und durchaus sozialkritische Stoffe bekannt, ist es gelungen, ein überaus realitätsnahes Bild der Situation ausländischer Gastarbeiter in der BRD der 1960er zu schaffen. Ständig mit Vorurteilen in einer unfreundlichen Umgebung konfrontiert, leben diese zusammen gepfercht in Baracken. Der offensichtliche Mordanschlag auf den Spanier Abél und die Ermittlungen des Kriminalkommissars werden dazu genutzt, um der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Nicht nur die Probleme der spanischen Gastarbeiter, die als Neuankömmlinge in der BRD meinten, das Geld liege auf der Straße, werden gezeigt, sondern auch die anderer Nationalitäten: der Italiener, der fernab der Heimat für seine Familie Geld verdient und erfahren muss, dass seine Frau ihn betrügt, der Türke, der auf Grund des Hungerns während des Ramadans krank wird usw. Eine interessante Milieustudie, viel mehr Sozialdrama als Krimi. (Text: GP, November 2011)
Hörzu 47/1968, Seite 12: "[...] Beklemmende Szenen, von ausländischen Laienspielern lebensecht nachgestellt, werden in diesem Fernsehspiel zur sozialen Anklage. Peter Beauvais' realistische Regie erfasste auch das kleinste Detail. Kompromissloser Verismus wie in de Sicas Nachkriegskino. Bittere Bilanz: Die Gastarbeiter, einst Fremdarbeiter geheißen, sind Fremde geblieben."
Gong 53/1987, Seite 51 zitiert zur 1-Plus-Wiederholung die eigene Kritik: "Ohne Lichtpunkt musste das Gesamtbild falsch werden."

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Wiederholt jeweils im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 16.01.1970, 22.20 Uhr und am Freitag, 12.01.1973, 22.30 Uhr, im ARD-Nachmittagsprogramm in der Reihe 'Wiedergesehen - Neugesehen' am Sonntag, 27.03.1983 und im 1-Plus-Abendprogramm am Dienstag, 05.01.1988, 20.15 Uhr. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: gut (28%), Zuschauerurteil: gut (+4), bei der ersten ARD-Wh. mäßig (15%) bzw. zufriedenstellend.
Das Drehbuch schrieb der 1926 geborene und 1971 gestorbene deutsche Dramatiker Dieter Waldmann, der selbst als Zimmermann und Montagearbeiter in Südamerika tätig war. Während dieser Zeit verfasste er auch sein erstes Theaterstück - und zwar auf spanisch. Zwischen 1967 und 1971 war er Produktionsverantwortlicher für SWF-Fernsehspiele. Sein Drehbuch "Cherchez la femme oder die Geister vom Mummelsee" wurde erst 1972 in der Reihe "Tatort" verfilmt.

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab

Paco

Manuel Galiana

Hansi Appel

Jürgen Flimm

Walter Severin

Peer Brensing

Jürgen Zwionatzki

Marius Müller-Westernhagen

Luis

José Luis Gomez

Renate

Barbie Steinhaus
Inge Gramschek Hildegard Krekel

Jesus

Sergo Vences

Pepe

José Priego-Garrido

Fernando

Avelino Moron

Kriminalkommissar

Nikolaus Schilling

Kriminalobermeister

Martin Schwab
Untersuchungsrichter Rudolf Debiel

Magnus

Claus Enskat

Frl. Alberts

Käte Jaenicke

Werkmeister

Horst Schönfeldt

Emmy Gramschek

Elsa Faure

Oma Gramschek

Edith Worringen

Vater Gramschek

Josef Meinertzhagen

Heimleiter

Friedrich Thiel
Synchronstimme: Dirk Dautzenberg (uncredited)

Dolmetscher

José Antonio Garmendia
Mihail Jost-Gerd Glombitza

Benedetto

Gennaro de Chiara

Frau Neutze

Ilsemarie Schnering

Frau Zilges

Malwine Moeller
Colonia-Wirt Jakob Ernst

Kneipenwirt

Hans Schlick

Kneipenwirtin

Carla Grassmann

Tanzkapelle

Estrella-Combo Rheydt
Buch Dieter Waldmann
Kamera Jost Vacano
Kameraassistenz Peter Arnold
Musikalische Einrichtung Hans-Martin Majewski
Ton Manfred Oelschlegel
Schnitt Marie-Anne Gerhardt
Aufnahmeleitung Wolfgang Sperling
Lothar Schulz
Regieassistenz Anke Becker
Kostüme Roger von Möllendorff
Szenenbild Wolfgang Schünke
Produktionsleitung Wolfgang Kötz
Produktion Gunther Witte
Regie Peter Beauvais
eine Sendung des WDR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 26.12.2020

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