Kommissar Berger ist mit einem mysteriösen Giftmord betraut. Die in
einem kleinen Ort lebende Frau Ostermayer wurde nämlich vergiftet. Ist
ihre 29jährige, etwas altjüngferlich anmutende Nichte Elisabeth Schütz,
die die nunmehrige Alleinerbin ist, die Täterin? Der Ermittler geht
dieser Frage nach und fördert ein grausames persönliches Schicksal zu
Tage. Diese tragische Lebensumstände führen zum richtigen Mörder und
entlasten Elisabeth, die mit ihrer Tante in einem Haus lebte und von ihr
wie ein Dienstmädchen behandelt wurde. Erpressung und Habgier stehen an
der Tagesordnung. Erst als Berger Elisabeth festnehmen will, rückt diese
mit den wahren Umständen heraus ...
(Text © Die Krimihomepage,
GP) |
Wurde damals für Erwachsene empfohlen (mit dem Zusatz: "besonders
kritische Aufmerksamkeit erforderlich")
Dieses stark besetzte, kurze Fernsehspiel erinnert in der Machart stark
an eine Episode des "Kriminalmuseums". Paul Dahlke spielt einen
sympathischen, einfühlsamen Ermittler, Lis Verhoeven eine vom Leben
enttäuschte Endzwanzigerin ohne Perspektiven. Erzählt wird eine
spannende Kriminalgeschichte in Form eines Whodunits, die teils in
Rückblenden die wahren Umstände des Verbrechens offenbart. Schönes
Wiedersehen mit Walter Bluhm, der Stimme von Stan Laurel, und Henning
Schlüter, dem später stets schlecht gelaunten Chef des "Alten". (GP,
November 2016)
Gong 34/1964, Seite 21: "Arsen und Spitzenhäubchen im deutschen
Fernsehen - man wird so leicht kein Stück der letzten Zeit finden, das
einen so höchst zwiespältigen Eindruck hinterließ wie der 'Lange Tag'
von Maria Matray und Answald Krüger. Sie begann recht verheißungsvoll,
[...] Mit schnellen Szenenwechseln hatte Lothar Kompatzki ein paar
treffliche Typen hautnah realistisch auf den Bildschirm gebracht: den
Wirt, den Malermeister, die reiche Tante (Edith Schultze-Westrum), die
schon im Vorspann verstarb und erst später in den Rückblenden
kurzfristig wieder auflebte. Und in diesen Rückblenden begann das
künstlerische Verhängnis. Die Liebesgeschichte mit einem italienischen
Gastarbeiter gedieh zum Courths-Malheurchen mit dem Bild des Geliebten
im Gebetbuch, zur Kitschgeschichte auf Groschenheft-Niveau. [...] was so
gut anfing, verhedderte sich mehr und mehr in Unwahrscheinlichkeiten und
wurde am Ende eine ganz miese Chose. [...] Eine moralische faule Nuss,
in der die darstellerischen Leistungen von Lis Verhoeven in der Rolle
des Mädchens und Paul Dahlke als rüder Kommissar die einzigen
Lichtblicke blieben."
Hörzu 34/1964, Seite 47: "[...] Eine Kriminalstory jener Sorte, bei der
sich die Autoren anscheinend erst gegen das Ende hin überlegen, wem sie
den Mord in die Schuhe schieben sollen. So was kann man halt nur
hinnehmen - und hinterher fühlt man sich gefoppt. Aber Paul Dahlke als
Kommissar zu sehen und Lis Verhoeven als scheues, vom Leben
benachteiligtes Geschöpf und Walter Bluhm in einer sehr nuancierten
Charakterrolle - das machte einiges wett."
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