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Orden für die Wunderkinder

Erstsendung (ARD):
29.08.1963

Regie:
Rainer Erler

Dauer:
77'09'', s/w

Inhalt
Heiratsschwindler Ferdinand Ziegler wird wieder mal aus der Haft entlassen. Er ist jenseits der 60 und mit diesem Alter auf dem Gaunerarbeitsmarkt schwer vermittelbar. Da entdeckt er den Ordensfanatismus, den es im Wirtschaftswunderland Deutschland gibt. Er organisiert falsche Stempel, Briefpapier mit Ministeriumskopf und Urkunden und verschickt an allerlei Herrschaften im gesamten Bundesgebiet die Verständigung, dass ihnen das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen werde. Damit dies nicht auf Kosten der leidgeprüften Steuerzahler geht, so heißt es in den Schreiben Zieglers, sollen die Ausgezeichneten 750 D-Mark überweisen. Unglaublich, aber die Sache funktioniert und immer mehr Schecks trudeln ein... (Text: © GP, Die Krimihomepage)
Kritiken

Bitterböse Satire, eine herrliche Gaunerkomödie mit kriminalistischem Ansatz: Carl Heinz Schroth spielt den Gentleman-Betrüger herzerfrischend und nimmt den Orden-Fanatismus der BRD ganz schön auf die Schippe. Wunderbar sind die weiteren Charaktere und Besetzungen, originell das Drehbuch und die Regie. Saukomisch, wie der Protagonist der Frau im Rollstuhl aus seiner Vergangenheit erzählt, die Bilder, die man dazu sieht, jedoch überhaupt nicht dazu passen. Eine Meisterwerk des Fernsehspiels mit einem originellen Ende! Hier stimmt einfach alles (wie so oft bei Rainer Erlers Filmen)! (GP, Dezember 2014)
Hamburger Abendblatt (Nr. 257/ 03.11.1964, S. 5) anlässlich der Wiederholung: "Dieses international schon mehrfach prämiierte Fernsehspiel aus der Feder W. P, Zibasos und in der gekonnten Inszenierung Rainer Erlers kommt jetzt verdientermaßen zur Wiederholung. In Carl Heinz Schroths entlassenemZuchthausler und späterem Oberregierungsrat Ziegler hat man einen wahrhaft tragikomischen Hauptdarsteller in des Geschehens Mitte gestellt. Mit ihm kam diese Bonner Satire auf den Bundesbürger, der sein ziviles Habit um Schlips und Kragen herum liebend gern mit dem Band des Bundesverdienstkreuzes aufgewertet sehen möchte, zu wahrhaft zwerchfellerschütternder Darstellung".
Hamburger Abendblatt (Nr. 186/ 11.08.1979, S. 12) anlässlich der Wiederholung: "Er gefällt uns mit Sicherheit auch heute noch: der zweite Film von Rainer Erler nämlich, den das 3. Programm In seiner Reihe "Das gefiel uns damals" vorführt: "Orden für die Wunderkinder" (Sbd., 20.45 Uhr) heißt diese Gaunerkomödie, die nach ihrer Uraufführung 1963 mit dem "Prix Italia" ausgezeichnet wurde. Held der Geschichte ist ein Heiratsschwindler, der in der Hochstapel-Branche eine echte Marktlücke entdeckt: das Geschäft mit den Orden".

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos
Am gleichen Abend auch im DRS ausgestrahlt, wiederholt im ARD-Vormittagsprogramm am 02.01.1964, auf ARD am 21.02.1964 und am 03.11.1964, auf Hr 3 am 06.03.1971, auf DRS am 27.09.1971, auf ARD am 22.07.1973 und am 11.08.1979, auf BR 3 am 06.04.1979, auf S3 am 28.08.1980 und am 01.08.1981, auf ARD am 21.11.1982 und am 14.12.1984, auf N3 am 16.06.1987, auf 1Plus am 08.03.1988 und auf BR3 am 19.05.1989.
Die Jury des internationalen Rundfunkwettbewerbs "Prix Italia" hat Rainer Erlers Film am 21.09.1964 den Preis für die beste dramatische Sendung im Bereich Fernsehspiel verliehen, immerhin ein mit 35000 Schweizer Franken dotierter Preis.
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Ziegler, "Oberregierungsrat" Carl Heinz Schroth
die Gräfin Edith Heerdegen
Higges Hans Jürgen Diedrich
Senftenauer, Ministerialdirektor Robert Meyn
Dolores Herta Konrad
Roswitha Kloschke Sabine Eggerth
Wägele Max Strecker
Alois Tischlinger Hans Fitz
Grotzinger Otto Stern
Gefängnisdirektor Hermann Lenschau
Dr. Honold Hans Epskamp
Buchdrucker Harry Hertzsch
? Walter Bach
? Georg Hartmann
? Walter Thurau
Bürgermeister Alexander May
? Hermann Hom
Mann im Badezimmer Adolf Ziegler
? Walter Wehner
? Otto Storr
Putzfrau im Ministerium Lisa Helwig
1. Chauffeur Wolfgang Völz
2. Chauffeur Willi Semmelrogge
? Bernd M. Bausch
? Ado Riegler
? Käthe Itter
Mann auf dem Schrottplatz Helmut Alimonta [uncredited]
Beamter im Ministerium Johannes Buzalski [uncredited]
Buch Rainer Erler
nach einem Manuskript von W. P. Zibaso
Szenenbild Rolf Zehetbauer
Herbert Strabel
Kostüme Nikola Hoeltz
Regieassistenz und Schnitt Johannes Nikel
Ton Hans Joachim Richter
Musik Eugen Thomass
Kamera Werner Kurz
Produktionsleitung Laci Martin
Regie Rainer Erler
Eine Produktion der Bavaria Atelier GmbH
hergestellt im Auftrag des WDR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 25.12.2014

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