Die Krimihomepage | Das deutschsprachige Fernsehkriminalspiel | 1961 | Zu viele Köche (Teil 1-5)

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Zu viele Köche (Teil 1-5)

Erstsendung (ARD):
Teil 1: Montag, 27.02.1961, 20.20 Uhr
Teil 2: Mittwoch, 01.03.1961, 21.00 Uhr
Teil 3: Freitag, 03.03.1961, 20.35 Uhr
Teil 4: Montag, 06.03.1961, 20.20 Uhr
Teil 5: Mittwoch, 08.03.1961, 20.20 Uhr

Regie:
Kurt Wilhelm

Dauer:
Teil 1: 52 Min.
Teil 2: 46 Min.
Teil 3: 49 Min.
Teil 4: 37 Min.
Teil 5: 40 Min.

Inhalt

Allgemeines und Kritik
Im Mai 1960 wurde dieser fünfteilige Kriminalfilm in den Studios der Bavaria Film München gedreht. Es ist fast eine reine Studioproduktion, man sieht nur ganz wenige Außenaufnahmen, die meist aus der Konserve kommen (Bilder von Kanawha Spa) und eine deutlich schlechtere Qualität haben. Nichtsdestotrotz ist der Film ein spannender Straßenfeger, der im Zuge der Durbridge-Verfilmungen gedreht wurde und eine ähnliche Wirkung auf das Publikum haben sollte. Der Film weist eine erstaunlich gute Besetzung auf: darunter Joachim Fuchsberger, Karl Michael Vogler, Horst Tappert, Karl Paryla, Robert Graf und Heinz Klevenov in der Rolle des Detektivs Nero Wolfe. Für die Produktion war Wilhelm Semmelroth verantwortlich, der auch einige Durbridge-Mehrteiler für den WDR herstellte und auch die Wilkie-Collins-Verfilmungen in den 70ern drehte. Kurt Wilhelm, der auch Regie führte, schrieb gemeinsam mit Rolf und Alexandra Becker ("Gestatten, mein Name ist Cox", "Das Kriminalmuseum", "Die fünfte Kolonne") das Drehbuch. Die für einen Fernsehfilm überraschend gute Musik komponierte Rolf Wilhelm ("Die Nibelungen", "Pappa ante Portas", "Ödipussi", "Scotland Yard jagt Dr. Mabuse"). Übrigens: der in den 70ern, 80ern und 90ern sehr erfolgreiche "Der Alte"- und "Derrick"-Regisseur Günter Gräwert spielt eine Nebenrolle.

Teil 1 (Erstsendung: 27.02.1961)
Gemeinsam mit seinem Assistenten Archie Goodwin ist der renommierte New Yorker Detektiv Nero Wolfe bei einem Kochwettbewerb in Kanawha Spa eingeladen, an dem die bekanntesten und besten Köche der Welt teilnehmen. Auch ein Freund des Feinschmeckers Wolfe, Marko Vukow ist unter diesen Männern, doch vor ihm wird im Hotel durch ein anonymes Schreiben gewarnt. Auch Philipp Laszio ist einer der geladenen Gäste. Er ist unter den Köchen äußerst unbeliebt, da er schon dem einen oder anderen ein Rezept gestohlen hat. Seine Frau Dina sucht nach Ankunft in Kanawha Spa Nero Wolfe aufgeregt auf: sie behauptet jemand habe versucht ihren Mann zu vergiften. Nero ist nicht erfreut darüber, er will sich nicht detektivisch betätigen. Das hätte er aber vielleicht tun sollen, den am Abend des Wettbewerbes wird Philipp Laszio ermordet...
Darsteller dieser Episode: Heinz Klevenov (Nero Wolfe), Joachim Fuchsberger (Archie Goodwin), Rosl Schäfer (Dina Laszio), Gerlinde Locker (Constanza Berin), Robert Graf (Staatsanwalt Tolman), Herbert Hübner (Jerome Berin), Karl Paryla (Marko Vukow), Horst Tappert (Hoteldetektiv Odell), Hans Timerding (Servan), Erik Jelde (Hoteldirektor), Lukas Ammann (Philipp Laszio), Heinz Kargus (Keith), Hans Pössenbacher (Rossi), Leo Siedler (Coyne), Coralie (Lio Coyne), Walter Holten (Mondor)

Teil 2 (Erstsendung: 01.03.1961)
Neben dem Ermordeten Laszio findet der Hoteldetektiv die Uhr von Nero Wolfes Freund Marko Vukow, so dass der Verdacht sofort auf ihn fällt. Eine Theorie von Nero Wolfe veranlasst schließlich den ermittelnden Staatsanwalt Tolman den französischen Meisterkoch Jerome Berin zu verhaften, da dieser Philipp Laszio abgrundtief gehasst haben soll. Auf Drängen seines Assistents Archie Goodwin schaltet sich Nero Wolfe schließlich in den Fall ein, auch deswegen, weil Archie ein Auge auf die Tochter des Verhafteten, Constanza Berin, geworfen hat...
Darsteller dieser Episode: Heinz Klevenov (Nero Wolfe), Joachim Fuchsberger (Archie Goodwin), Rosl Schäfer (Dina Laszio), Robert Graf (Staatsanwalt Tolman), Herbert Hübner (Jerome Berin), Gerlinde Locker (Constanza Berin), Horst Tappert (Hoteldetektiv Odell), Hans Timerding (Servan), Karl Paryla (Marko Vukow), Wolfgang Reichmann (Sheriff Pettigrew), Karl Michael Vogler (Liggett), Günter Gräwert (Malfi), Coralie (Lio Coyne), Leo Siedler (Coyne), Heinz Kargus (Keith), Eva Schauland (Lisette), K. H. Peters (Reporter), Walter Holten (Mondor), Hans Pössenbacher (Rossi)

Teil 3 (Erstsendung: 03.03.1961)
Zu aller Erstauen kann Vukow seine Uhr vorweisen, also muss die Uhr, die am Tatort gefunden wurde, von jemand anderem stammen. Unterdessen beginnt Wolfe in dem Fall zu ermitteln und kann durch einen Trick Lio Coyne dazu bewegen, eine Aussage zu machen: sie hat am Tatort den Mörder für einen Moment beobachten können. Ihre Aussage überrascht Wolfe: es war ein Schwarzer, womit alle Köche aus dem Schneider wären. Wolfe verhört alle schwarzen Bediensteten des Hotels, fast ohne Erfolg. Immerhin stellt er fest, dass der Täter sich auch schwarz angemalt haben könnte, um den Verdacht auf jemand anderen zu lenken.
Darsteller dieser Episode: Heinz Klevenov (Nero Wolfe), Joachim Fuchsberger (Archie Goodwin), Rosl Schäfer (Dina Laszio), Karl Paryla (Marko Vukow), Robert Graf (Staatsanwalt Tolman), Herbert Hübner (Jerome Berin), Gerlinde Locker (Constanza Berin), Horst Tappert (Hoteldetektiv Odell), Hans Timerding (Servan), Coralie (Lio Coyne), Kurt Lang (Whipple), Theodor Michael (Moulton), Karl Michael Vogler (Liggett), Günter Gräwert (Malfi), Harald Mannl (Leon Blanc), Eva Schauland (Lisette)

Teil 4 (Erstsendung: 06.03.1961)
Gerade als Nero Wolfe am Tatort die Vorgänge rekonstruiert, schlägt der mysteriöse Mörder erneut zu und versucht Nero Wolfe durch einen Schuss zu töten. Das Attentat geht jedoch schief. Archie Goodwin verfolgt den Mörder bis in den Park, doch der Unbekannte kann im Schutz der Dunkelheit entkommen. Dafür trifft er dort auf Dina Laszio, die nun ihren Ex-Mann Vukow des Mordes beschuldigt. Als Motiv gibt sie an, er wollte sich einen Konkurrenten aus dem Weg schaffen. Das Attentat bewirkt wenigstens, dass der unschuldig in der Haft sitzende Jerome Berin entlassen wird.
Darsteller dieser Episode: Heinz Klevenov (Nero Wolfe), Joachim Fuchsberger (Archie Goodwin), Rosl Schäfer (Dina Laszio), Karl Paryla (Marko Vukow), Theodor Michael (Moulton), Kurt Lang (Wipple), Herbert Hübner (Jerome Berin), Gerlinde Locker (Constanza Berin), Robert Graf (Staatsanwalt Tolman), Wolfgang Reichmann (Sheriff Petigrew), Horst Tappert (Hoteldetektiv Odell), Günter Gräwert (Malfi), Karl Michael Vogler (Liggett), Coralie (Lio Coyne), Harald Mannl (Leon Blanc), Rolf von Nauckhoff (Arzt), Erik Jelde (Hoteldirektor), Monika Klemmer (Telefonistin)

Teil 5 (Erstsendung: 08.03.1961)
Nero Wolfe ist sich ziemlich sicher, dem Täter auf die Spur gekommen zu sein, doch gerade als er ihn seinem Zimmer aufsucht, findet er den Verdächtigen ermordet auf. Wolfe muss seine Gedanken ordnen und kommt bald dem richtigen Täter auf die Spur. Bei der Abschlussfeier, bei der alle Köche und Ehrengäste versammelt sind, hält Nero Wolfe eine lange Rede, an deren Ende er schließlich den Täter überführt...
Darsteller dieser Episode:
Heinz Klevenov (Nero Wolfe), Joachim Fuchsberger (Archie Goodwin), Rosl Schäfer (Dina Laszio), Gerlinde Locker (Constanta Berin), Robert Graf (Staatsanwalt Tolman), Karl Michael Vogler (Liggett), Horst Tappert (Hoteldetekiv Odell), Wolfgang Reichmann (Sheriff Pettigrew), Karl Paryla (Marko Vukow), Herbert Hübner (Jerome Berin), Hans Timerding (Servan), Coralie (Lio Coyne), Harald Mannl (Leon Blanc), Walter Holten (Mondor), Leo Siedler (Coyne), Heinz Kargus (Keith), Theodor Michael (Reporter), Kurt Lang (Whipple), Hilde Schreibner (Stubenmädchen)

Texte: © GP, Die Krimihomepage, November 2002, Sommer 2009

Kritik
Fast eine reine Studioproduktion, man sieht nur ganz wenige Außenaufnahmen, die meist aus der Konserve kommen (Bilder von Kanawha Spa) und eine deutlich schlechtere Qualität haben. Nichtsdestotrotz ist der Film ein spannender Straßenfeger, der im Zuge der Durbridge-Verfilmungen gedreht wurde und eine ähnliche Wirkung auf das Publikum haben sollte. Der Film weist eine erstaunlich gute Besetzung auf: darunter Joachim Fuchsberger, Karl Michael Vogler, Horst Tappert, Karl Paryla, Robert Graf und Heinz Klevenov in der Rolle des Detektivs Nero Wolfe.
Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos
Erinnerungen des Regisseurs Kurt Wilhelm
In seinem Buch „Fernsehen - Abenteuer im Neuland“ schreibt Regisseur Kurt Wilhelm (* 1923 in München, verstorben 2009), Bruder des Filmkomponisten Rolf Wilhelm, über seinen TV-Krimi „Zu viele Köche“: (Verlag: Grote’sche Verlagsbuchandlung Köln/ Berlin):
1960 lief eine Kriminalserie „Zu viele Köche“, die szenische Adaptierung eines Romans von Rex Stout und dem dicken Nero Wolfe und seinem Mitarbeiter Archie Goodwin. Wir waren stolz, dass damals zum ersten Mal im Ruhrgebiet in großen Werken die Schichten verlegt werden mussten, weil die Arbeiter die Fortsetzungen sehen wollten.
Ich hatte Besorgnisse, denn der Roman, nach dem ich das Drehbuch geschrieben hatte, war in jeder Buchhandlung erhältlich. Die Spannung des Publikums war groß, die Sendung war ein wirklicher Erfolg. Trotzdem scheint sich kaum jemand das Buch gekauft zu haben, um vorher zu erfahren, wer der Täler ist. Zwar lesen nur etwa 15 Prozent der Einwohner der Bundesrepublik Bücher, aber auch die wollten lieber die Spannung genießen, als sich vorzeitig Gewissheit verschaffen.
Im Roman von Stout und in unserer Fernsehfassung wurde übrigens fair gespielt. Wer genau aufpasste und mitdachte, konnte an zwei Stellen Widersprüche herausfinden, die den Täter kenntlich machten. Natürlich waren diese Stellen sehr versteckt formuliert, aber sie ließen die Lösung erkennen.
Dieser Umstand gehört ebenso zum Ehrenkodex des Kriminalromans wie die Forderung, dass der Kriminalkommissar nicht selbst der Täter sein darf und dass jede Spannung, jede Fährte, die gelegt wird, am Schluss aufgeklärt werden muss.
Es ist in der Fernsehserie wie im Kriminalroman: man darf nicht mit unfairen Spannungsmitteln arbeiten, Aktionen, Momente, Requisiten hochspielen, die im weiteren Verlauf keine Rolle mehr spielen. Die »roten Heringe«, wie diese Effekte in der Fachsprache genannt werden, allzu bedenkenlos und häufig anzuwenden ruft beim Zuschauer Verärgerung und Unbehagen hervor.
Francis Durbridge geht in seinen Serien recht sorglos mit diesen Effekten um. Auf die Dauer werden unsere Zuschauer die Technik der Spannung durchschauen, so, wie routinierte Kriminalromanleser auch recht bald die Machart, das Schema erkennen, und dann werden nur noch lupenrein konstruierte Geschichten Erfolg haben können.

Weitere Infos:
• Produziert wurde der Film an 24 Drehtagen und mit nur einer einzigen Außenaufnahme kostengünstig im Mai 1960 in den Münchner Bavaria Studios. Aufgrund vertraglicher Bedingungen musste allerdings erst der Durbridge-Reißer "Es ist soweit" ausgestrahlt werden, weshalb sich die Erstsendung auf 1961 verschob.
• Der Film kostete rund 500.000 D-Mark und wurde auf 29 Filmrollen gebannt. Allerdings wurde nicht auf Export förderndem 35-mm-Format gedreht.
• Produktionsverantwortlicher war Wilhelm Semmelroth, der unter anderem für die Durbridge-Reißer „Das Halstuch“, „Tim Frazer“ und „Die Schlüssel“ WDR-Produzent war und in den 70ern u. a. die Wilkie-Collins-Straßenfeger inszenierte.
• Die Filmmusik komponierte Rolf Wilhelm, der Bruder des Regisseurs.
• Der Film selbst hat nur wenige Außenaufnahmen, die aus der Konserve kommen (Bilder von Kanawha Spa). Diese Bilder haben eine deutlich schlechtere Qualität.
• Die Co-Drehbuchautoren Rolf und Alexandra Becker lieferten die Vorlage für die ein Jahr später produzierte erfolgreiche Krimireihe „Gestatten, mein Namen ist Cox“ mit Günter Pfitzmann.
• Detail am Rande: Günter Gräwert, der hier in einigen Szenen gemeinsam mit Horst Tappert auftritt, inszenierte später als Regisseur insgesamt 14 Folgen von „Derrick“.
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Nero Wolfe  

Heinz Klevenov

Archie Goodwin  

Joachim Fuchsberger

Dina Laszio  

Rosl Schäfer

Constanza Berin  

Gerlinde Locker

Jerome Berin  

Herbert Hübner

Marko Vukow  

Karl Paryla

Staatsanwalt Tolman  

Robert Graf

Liggett   

Karl Michael Vogler

Hoteldetektiv Odell   

Horst Tappert

Malfi   

Günter Gräwert

Sheriff Pettigrew   

Wolfgang Reichmann

Servan  

Hans Timerding

Lio Coyne  

Coralie

Leon Blanc  

Harald Mannl

Mondor  

Walter Holten

Coyne  

Leo Siedler

Keith  

Heinz Kargus

Moulton  

Theodor Michael

Whipple  

Kurt Lang

Stubenmädchen  

Hilde Schreiber

Hoteldirektor  

Erik Jelde

Laszio  

Lukas Ammann

Rossi  

Hans Pössenbacher

Lisette  

Eva Schauland

Reporter  

K. H. Peters

Arzt  

Rolf von Nauckhoff

Telefonistin  

Monika Klemmer

Kriminalroman von

Rex Stout

Drehbuch

Kurt Wilhelm

 

Rolf und Alexandra Becker

Musik

Rolf Wilhelm

Orchester

Kurt Edelhagen

Kamera

Hans Braun

 

Walter Raber

Bruno Hoffmann

Günter Berling

Paul Elmerer

Ton

Manfred Oelschlegel

Otto Weber

Schnitt

Rolf Truthmann

Maske

Lotte und Jonas Müller

Kostüme

Ingrid Bütow

Aufnahmeleitung

Franz Achter

Eine Produktion des

NWRV Köln

Gesamtleitung

Wilhelm Semmelroth

Hergestellt in der

Bavaria Atelier GmbH

im Mai 1960

Herstellungsleitung

Hermann  Hintze-Selch

Szenenbild

Walter Dörfler

Regie

Kurt Wilhelm

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 07.02.2014

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