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Das
Kartenspiel |
Erstsendung (ARD):
Montag,
13.03.1961, 22.10 Uhr |
Regie:
Edward Rothe |
Dauer:
92'45'' |
Inhalt |
Fünf angesehene Herren namens Albert, Raymond,
George, Leonard und Foster spielen jeden Donnerstagabend miteinander Poker. Im
Gespräch kommen sie drauf, dass ihr Leben langweilig ist und dass es ohne Wellen
verläuft. Sie beginnen, darüber nachzudenken, was sie in Erregung versetzen und
was ihnen einen "Kick" geben könnte. Die schreckliche Antwort auf diese Frage
ist bald gefunden: ein Mord! Aber wen soll man umbringen? Wie kann man
entscheiden, wer ein schlechter Mensch ist? Im Kopf spielen sie
verschiedene Varianten durch und kommen zu einer Antwort: dem Bösen muss mit der
Tat geschadet und dem Guten geholfen werden. Mit Hilfe ihres Kartenspiels losen
sie aus, wer die Tat begeht, wer dem Mörder hilft, wer die Tatwaffe - ein
Klappmesser - besorgt und wer die Flucht absichert...
(Text: © GP, Die Krimhomepage) |
Kritik |
Eine überaus gelungene
Geschichte, die das Medium Kriminalfilm nutzt, um - wie stets bei Autor
Reginald Rose - viel Gesellschaftskritik zu üben. Das damals für
Erwachsene empfohlene Fernsehstück stammt aus der Werkstatt von Wilhelm
Semmelroth, der als Produktionsverantwortlicher aber auch als Regisseur
stets ein Händchen für erstklassige Schauspieler und erstklassige
Geschichten hatte. Das klassische Krimistrickmuster einmal umzudrehen
und statt sich die Frage "Wer ist der Mörder?" sich die Frage "Wer
wird das Opfer?" zu stellen, ist genial. Die Spannung entwickelt sich
bis zum Ende ins Unerträgliche, dazu tragen neben der Geschichte auch
die erstklassigen Darsteller bei. Obwohl im Ampex-Verfahren mit
Studiokameras produziert, hat der Film für damalige Verhältnisse
verhältnismäßig viele Schauplatzwechsel, was dem Fortgang der Geschichte
auch zu Gute kommt. Die Studiodekorationen sind treffend und überaus
gelungen. Eine überaus dichte Inszenierung von Edward Rothe trägt ebenso
dazu bei, dass man bei diesem Film einfach dran bleiben muss. Hinzu
kommen hochphilosophische Überlegungen wie (Zitat von Albert): "Mord
steckt in uns allen - es ist die Zivilisation, die uns zurückhält" und
"Wir sind alle Spieler, würden wir bei einer günstigen Gelegenheit
zögern, einen Mord zu begehen?". Eine Geschichte, die sicherlich auch
als Kinofilm großen Erfolg gehabt hätte! Absolut empfehlenswert!
(Kritik: © GP, Die Krimhomepage,
November 2011) |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Der Regisseur Edward
Rothe (1909-1978) inszenierte in den 1960ern rund 15 Fernsehspiele und
war danach noch in einigen Fernsehspielen als Darsteller zu sehen,
darunter in Wilhelm Semmelroths Émile-Gaboriau-Verfilmung "Der
Strick um den Hals" als Méchinet.
"Das Kartenspiel" basiert auf Reginald Rose, dessen bekanntestes Werk
wohl "Die
zwölf Geschworenen" ist, das auch 1963 als TV-Krimi von
Günter Gräwert verfilmt wurde. Im selben Jahr drehte Regisseur Edward
Rothe übrigens noch eine Rose-Verfilmung, nämlich "Der
Fall Sacco und Vanzetti" mit Günther Neutze. |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Albert |
Leonard Steckel |
Raymond |
Werner Hinz |
George |
Bernhard Minetti |
Leonard |
Richard Häußler |
Foster |
Walter Janssen |
Dr. Carmichael |
Robert Taube |
Doug, Raymonds Sohn |
Knut Hinz |
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von |
Reginald Rose |
deutsch von |
Irene Dodel
Horst van Diemen |
Ton |
Heinz Köhler |
Schnitt |
Claus Doering |
Kamera |
Erhard Spandel
Ewald Burike
Gerhardt Koch
Hans Warwas
Günter Clames |
Szenenbild |
Alfred Bütow
Alfons Windau |
Gesamtleitung |
Wilhelm Semmelroth |
Regie |
Edward Rothe |
eine
Produktion des |
NWRV Köln
Nordwestdeutscher
Rundfunkverband |
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Diese Seite
wurde zuletzt bearbeitet am: 20.11.2010 |
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