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Adieu,
Prinzessin
(Teil
1 - Teil 3) |
Erstsendung (ARD/ NWRV Hamburg):
Dienstag, 24.01.1961, 21.10 Uhr-22.15 Uhr (Teil 1)
Dienstag, 31.01.1961, 20.20-21.00 Uhr (Teil 2)
Dienstag, 07.02.1961, 20.20-21.05 Uhr (Teil 3) |
Regie:
Joachim Hess |
Dauer:
65' (Teil 1), 41' (Teil 2), 41' (Teil 4) |
Inhalt (Allgemein) |
Berlin gegen Ende des
Zweiten Weltkriegs. Während die Stadt in Schutt und Asche fällt, macht
Hitler Propaganda für eine neue Wunderwaffe der Nazis, die V-Rakete. Das
ruft die Alliierten auf den Plan, die ihre besten Agenten auf die
geheimnisvolle Waffe ansetzen. Männer und Frauen des Untergrunds
operieren im Schatten der Gestapo, der eigenen Bomberverbände und der
militärischen Abwehr der Deutschen, die sie mit allen Mitteln bekämpft.
(Text: JO, Die Krimihomepage) |
Teil 1 (Dienstag,
24.01.1961, 21.10-22.15 Uhr) |
Im ersten Teil bringt die hübsche
Engländerin Evelyn Bader einem geheimnisvollen Ausländer einen Strauß
Blumen ins Hotel Adlon. Was verbirgt sich hinter der sonderbaren
Blumenlieferung? Welche Rolle spielt die Handelsgärtnerei Stiller,
welche ein gutaussehender Offizier, welche ein eleganter Herr in Zivil?
Evelyn und Franz Duscher gehören einem Spionagering unter der Leitung
von Gordon Ray an, ihr Auslieferwagen ist zugleich fahrende Funkstation
der Agenten. Doch Oberleutnant Lang weiß, das Evelyn - er nennt sie
"Prinzessin - zum feindlichen Agentenring gehört. Er liebt das Mädchen
und versucht sie zu schützen ...
(Text: JO, Die
Krimihomepage) |
Teil 2 (Dienstag,
31.01.1961, 20.20-21.00 Uhr) |
Manches haben Gestapo und deutscher
Geheimdienst in Erfahrung gebracht. Doch in dem Spiel ist nicht klar,
wer gegen wen kämpft und ob nicht der eine oder andere ein doppeltes
Spiel treibt. Trotz des engen Netzes von Gestapo und Abwehr sickern
immer wieder Nachrichten der Alliierten durch. Schließlich stellt die
Geheime Staatspolizei mithilfe einer roten Nelke eine Falle. Franz
Duscher wird verhaftet, Evelyn kann gerade noch entkommen ...
(Text: JO, Die
Krimihomepage) |
Teil 3 (Dienstag,
07.02.1961, 20.20-21.05 Uhr) |
Die Gestapo ist dem britischen
Geheimdienst auf der Spur. Agent Duscher wurde enttarnt und
"verunglückt". Auch um Evelyn Bader zieht sich die Schlinge immer enger
zu, trotzdem will sie den Weg weitergehen, den ihre Vorgesetzten
vorgegeben haben. Sorgfältig werden Vorbereitungen für die letzte große
Aktion getroffen. Auf ihre Meldung "X 9 LO täuscht!" hin trifft Pieter
van Emden ein, hat in einer feuerhellen Bombennacht eine Unterredung mit
Gordon Ray. Auf dem Flugplatz kommt es zum alles entscheidenden Finale
... (Text: JO,
Die Krimihomepage) |
Kritik |
Hörzu 9/1961, Seite 69: "Mit der Schere
war der Hessische Rundfunk der Kriminalserie "Adieu, Prinzessin" allzu
behutsam zu Leibe gerückt. Aus vier Folgen waren drei geworden - immer
noch zwei zuviel. Spannung, wie man sie von jedem mittelmäßigen
Kriminalstück erwarten darf, kam nicht auf, obwohl der Stoff alle
Voraussetzungen bot. Aber es stimmte nichts. Der Krieg wurde
verniedlicht, die deutsche Abwehr bestand nur aus ausgemachten Trotteln;
wer verschwinden musste, klaute sich ein Flugzeug - es standen ja genug
herum. Was dokumentarischen Charakter haben sollte, wurde grenzenlos
verkitscht. Übrig blieb eine Schnulze".
Hörzu 9/1961, Seite 69, Leserbriefe: "Es ist mir auch nach der dritten
Folge unverständlich geblieben, was den NWRV Hamburg dazu veranlassen
konnte, dieses Stück so groß herauszubringen ... Der Schluss war an
Primitivität kaum zu überbieten. Einer im Alarmzustand lebenden
Flugplatzbesatzung sollte es nicht gelungen sein, den ohnehin
verunglückten Start des Spions zu verhindern? Ich habe laut gelacht, als
die "Prinzessin" von einer tödlichen Kugel getroffen, hinstürzte, alle
viere von sich streckte, noch einmal aufhüpfte, um dann malerisch
ausgestreckt zu sterben. Meine Frau sagte verweisend: "Du musst jetzt
ergriffen sein." Ich konnte es leider nicht". |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Christian Freyhofer ist das Pseudonym des
Film- und Fernsehredakteurs Christian von Chmielewski. Von
Chmielewski hatte als Redakteur der US-Besatzungsillustrierten "Heute"
in München im Jahr 1949 interessantes Spionagematerial erhalten, dass er
zu seinem Buch "Das dunkle Spiel" ausbaute. In nur einer kleinen Auflage
erschien das Buch und der Autor, der es unter dem Pseudonym Freyhofer
publizierte, bekam 800 D-Mark dafür.
Hörzu 8/1961 richtete in einem Beitrag auf
Seite 2 unter dem Titel "Sechs Fragen an den NWRV", in dem es unter
anderem auch um die umstrittene Kortner-Inszenierung "Die Sendung der
Lysistrata" ging, folgende Frage: Soeben ist eine Sendereihe "Adieu,
Prinzessin" beendet worden. Mehrfach wurde betont, dass es sich um ein
Fernsehspiel in drei Teilen handele. Es ist uns aber bekannt geworden,
dass dieses Spiel ursprünglich vier Teile hatte, die erst vor der
Sendung umgearbeitet worden sind. Diese Umarbeitung hat erhebliche
Gelder gekostet; sagen wir zunächst einmal: rund 50.000 Mark. (Die
Kosten dürften aber fast das Doppelte betragen.) Liegt hier eine
Fehldisposition in der Anlage dieser Reihe vor, und wie will man in
Hamburg diese Umdisposition begründen?
Im Film brennt ein Berliner Treppenhaus ab, das 25 Sekunden lange zu
sehen ist, aber 25.000 D-Mark kostete. Die Gesamtkosten des Projekts
beliefen sich auf rund 1.000.000 D-Mark. Hess musste versprechen, unter
diesem Betrag zu bleiben und versprach: "Wir drehen für 999.999 Mark!".
Gebannt wurde der Film auf exportförderndem 35-mm-Material mit einer
Gesamtlänge von 6000 Metern. Insgesamt 68 Drehtage waren erforderlich.
Heinz von Plato, der Stellvertreter des Koordinators für Eurovision beim
NWRV, ein hochstehender Fernsehbeamter also, hatte Joachim Hess das
Manuskript zu "Adieu Prinzessin" persönlich in die Hände gedruckt und
die Verfilmung angeregt. Aus dem 171-Seiten-Manuskript sollte ein
mehrteiliger Fernsehfilm entstehen, lange diskutierte man, ob man vier
oder sechs Folgen daraus machen sollte. Den Auftrag dazu bekam Johannes
Morgenstern, der schließlich 4x 50-Minuten-Drehbücher daraus entwickeln
sollte. In TV Hören & Sehen (33/ 1960, S. 7) sagte Regisseur Hess: "Das
Drehbuch von Morgenstern war ganz interessant, aber so sehr schon in
allen Einzelheiten festgelegt, dass man eigentlich keinen Regisseur mehr
brauchte. Das ganze Drum und Dran aber war so interessant, dass ich das
Ding unter den Arm nahm, zu Herrn von Plato ging und sagte: "Das ist
gut. Das wollen wir machen!". Dann habe ich mich hingesetzt und mit
Claus Habulek zusammen die Texte überarbeitet. Und mit den
überarbeiteten Texten habe ich dann ein neues Drehbuch geschrieben.
Leider, sehr zu meinem Bedauern, habe ich den Autor [Christian Freyhofer
alias Christian von Chmielewski] erst so spät kennengelernt. Er machte
einen sehr netten und sehr reizenden Eindruck. Seinen Roman habe ich
überhaupt nie in meinem Leben gelesen, darum sind einige Dinge, die sehr
interessant sein sollen, gar nicht mal in userem Film drin. Das können
wir nicht mehr ändern". Das fertige Drehbuch umfasste 294 Seiten, die
komplette Vorführlänge des Films zwei Stunden und einige Minuten.
Regisseur Joachim Hess wohnte, wie TV Hören & Sehen in seiner Ausgabe
33/1960 berichtete, damals im 11. Stock hoch über Hamburgs Dächern, in
dem Haus "Endstation Sehnsucht", samt Swimmingpool und Tennisplatz.
Hess, ein Mann mit kleinem Bart und untersetzt, lernte sein Handwerk
unter anderem als Regieassistent Helmut Käutners in Filmen wie "Der
Hauptmann von Köpenick" und "Des Teufels General". Seine Fernsehkarriere
begann er mit dem Krimi "Der
Tod auf dem Rummelplatz" (1958) mit Heinz Drache. |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Teil 1 |
Evelyn Bader |
Ursula Lillig |
Oberleutnant Lang |
Michael Cramer |
Franz Duscher |
Peer Schmidt |
SS-Oberführer |
Dieter Borsche |
Gordon Ray |
Robert Freitag |
Karl Stiller |
Josef Sieber |
Eugen Wühlner |
Karl-Ludwig Lindt |
Charlotte |
Maria Sebaldt |
Gio Domeniconi |
Stanislav Ledinek |
Gestapobeamter Müller |
Robert Meyn |
Gestapobeamter |
Jo Herbst |
Hauptsturmführer Wagner |
Hermann Kiessner |
Frau Jagow |
Hilde Sessak |
Herr Jagow |
Heinz Kellermann |
Unteroffizier |
Reinhard Kolldehoff |
Teil 2 |
Evelyn Bader |
Ursula Lillig |
Oberleutnant Lang |
Michael Cramer |
Franz Duscher |
Peer Schmidt |
SS-Oberführer |
Dieter Borsche |
Gordon Ray |
Robert Freitag |
Karl Stiller |
Josef Sieber |
Eugen Wühlner |
Karl-Ludwig Lindt |
Hauptsturmführer Wagner |
Hermann Kiessner |
Jaroslaw Flin |
Peter Frank |
Frau Lehmann |
Ursula Grabley |
Herr Lehmann |
Herbert Weißbach |
Teil 3 |
Evelyn Bader |
Ursula Lillig |
Oberleutnant Lang |
Michael Cramer |
Franz Duscher |
Peer Schmidt |
SS-Oberführer |
Dieter Borsche |
Gordon Ray |
Robert Freitag |
Karl Stiller |
Josef Sieber |
Eugen Wühlner |
Karl-Ludwig Lindt |
Hauptsturmführer Wagner |
Hermann Kiessner |
Frau Nürnberg |
Annemarie Steinsieck |
Peiter van Emden |
Volker von Collande |
Flugplatzkommandeur |
Detlof Krüger |
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nach dem Roman von |
Christian Freyhofer |
Fernsehfassung |
Johannes Morgenstern |
Drehbuchbearbeitung |
Joachim Hess
Claus Habulek |
Kamera |
Georg Bruckbauer |
Musik |
Siegfried Franz |
Szenenbild |
Herbert Kirchhoff |
Herstellungsleitung |
Volker von Collande |
Regie |
Joachim Hess |
eine Fernsehproduktion der |
Universum-Film Aktiengesellschaft
(UFA Düsseldorf) |
im Auftrag des |
NWRV Hamburg
(Nordwestdeutscher
Rundfunkverband) |
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