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Ein Fremder kam ins Haus

Erstsendung (ARD):
Mittwoch, 26.06.1957, 20.40 Uhr

Regie:
Wilm ten Haaf

Dauer:
91'44'', s/w

Inhalt

Cecily Harrington, die 10.000 Pfund im Lotto gewonnen hat, verlässt Hals über Kopf ihren Verlobten Nigel, als sie Bruce Lovell kennen lernt. Die beiden heiraten und ziehen sechs Wochen später in ein abgelegenes Landhaus. Dort verändert sich der zuerst so sympathische Globetrotter Bruce plötzlich radikal. Er wird ernst, nervös und nahezu ungehalten gegenüber allen Besuchern. Der Mann, der Cecily bei der ersten Begegnung so vertraut schien, wird immer mehr zu einem Fremden. Schließlich drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass Mr. Lovell ein dunkles Geheimnis birgt. Ist er gar ein weltweit gesuchter Frauenmörder, der seine Gattinnen vergiftet und anschließend im Keller verscharrt? (Text © GP, Die Krimihomepage)

Kritik

Agatha Christie weiß zu fesseln! Ein einsames Landhaus, fernab jeglicher Zivilisation, ist die Szenerie für einen packenden Psychokrimi, der bis zum letzten Augenblick für das Publikum Überraschungen parat hat. Die Spannung entsteht nicht zuletzt aus der Frage, worauf das Ganze hinaus laufen wird. Packend gespielt von Fritz Tillmann als Weltenbummler, der zum Psychopathen mutiert und von Elfriede Kuzmany als Mauerblümchen, das sich von seinem teuflischen Charme verzaubern lässt, bietet "Ein Fremder kam ins Haus" große Krimiunterhaltung und stellt eine echte Rarität dar, zumal er 60 Jahre als verschollen galt. Der von Wilm ten Haaf sehr gut inszenierte Psychoschocker wartet in Nebenrollen mit exzellenten Darstellern auf, darunter Hans Leibelt, Hans Pössenbacher, Eva Maria Meineke und die ganz junge Ruth Drexel. (GP, Jänner 2015)
Gong 29/1957, Seite 25: "Dieses Spiel von Agatha Christie um einen (sehr sympathischen) Frauenmörder hatte schon seine Spannung und bot gute schauspielerische Leistungen. Nur der Schluss - leicht ein Fehler bei Kriminalspielen - war zu gedehnt, denn man ahnte die Lösung."
Hörzu 29/1957, Seite 36: "Zwei Tage später schrillte Agatha Christies Nervensäge in einem allerdings sehr wirkungsvoll dargebotenen Stück. Wilm ten Haaf leistete mit einem hervorragend ausgewählten Ensemble regieliche und darstellerische Maßarbeit. Aber der eigentliche Gewinn dieser Sendung war Anne Kersten: in einer Chargenrolle zeigte sie große komödiantische Kunst alter Schule, wie man sie immer seltener erlebt."

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Frank Vosper schrieb das Drei-Akt-Stück auf Basis der Erzählung von Agatha Christie und spielte in der Premiere am 31.03.1936 auch die Hauptrolle des Bruce Lovell. "Love from a Stranger" wurde insgesamt sechsmal verfilmt, unter anderem 1937 (deutscher Titel: Liebe eines Fremden) mit Basil Rathbone und 1947. 1967 entstand ein deutsches Remake unter dem Titel "Ein Fremder klopft an" mit Gertrud Kückelmann und Heinz Bennent.
"Ein Fremder kam ins Haus" wurde noch live gespielt, so konnte für die Rolle des Dr. Gribble in damaligen TV-Zeitschriften kein Darsteller angeben werden. Für die Rolle des Hodgson war in den Programmzeitschriften noch Herbert Kroll, für die Rolle seiner Tochter Ethel Renate Zillessen ausgedruckt. Diese Figur wurde in "Dolly" umbenannt und dann in der Aufzeichnung von Ruth Drexel gespielt.

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Cecily Harrington Elfriede Kuzmany
Bruce Lovell Fritz Tillmann
Louise Garrard Anne Kersten
Mavis Wilson Eva Maria Meineke
Nigel Lawrence Robert Freytag
Dr. Gribble Hans Leibelt
Dolly Ruth Drexel
Hodgson Hans Pössenbacher
Kriminalstück von Frank Vosper
basierend auf der Erzählung von Agatha Christie
Fernsehbearbeitung Wilm ten Haaf
Kamera Günter Kropf
Szenenbild Walter Dörfler
Regie Wilm ten Haaf
eine Produktion des Bayerischen Rundfunks

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 12.03.2016

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